Int. Fußball

Klopp feiert "beste Halbzeit, die wir gegen City gespielt haben"

Reds verpassen Tabellenführung, aber setzen ein "Statement"

Klopp feiert "die beste Halbzeit, die wir jemals gegen Manchester City gespielt haben"

Kam aus dem Schwärmen kaum noch heraus: Jürgen Klopp.

Kam aus dem Schwärmen kaum noch heraus: Jürgen Klopp. Liverpool FC via Getty Images

Das Leuchten in Jürgen Klopps Augen verriet seine Stimmung nach dem 1:1 des FC Liverpool gegen Manchester City schon bevor er die ersten Worte in das Sky-Mikrofon gesprochen hatte. Der 56-Jährige war mehr als angetan vom Spektakel, das in erster Linie seine Reds in einem schnelllebigen Spitzenspiel dargeboten hatten, und tat dies genau so kund: "Es war außergewöhnlich", so der fast etwas überraschte Klopp. "Dass wir gut sind, wusste ich. Dass wir so gut sind, ist schon eine coole Erkenntnis."

Klopp lobt sein Team und hadert mit einer Schiedsrichterentscheidung

Zu dieser Erkenntnis gebrachte hatte den Coach die Art und Weise, in welcher seine Schützlinge den amtierenden Meister phasenweise dominiert hatten. "Wir hatten komplett die Kontrolle. Wir haben in vielen Momenten um sie herumgespielt, was ich so noch nicht gesehen habe." Speziell nach dem Seitenwechsel und schnellen Ausgleich schwammen die Skyblues merklich, weshalb Klopp festhielt: "Die zweite Halbzeit ist die beste Halbzeit, die wir jemals gegen Manchester City gespielt haben."

Große Worte, mit denen ein kleiner, aber feiner Schönheitsfleck einherging. "Wir haben Riesenchancen gehabt und haben diese nicht genutzt", umriss der ehemalige Mainzer und Dortmunder bei allem Lob noch einen Verbesserungsansatz, den er hinsichtlich einer Entscheidung auch beim Schiedsrichtergespann erkannte. Dieses hatte Liverpool tief in der Nachspielzeit nach einem riskanten Einsteigen von Jeremy Doku, der den Ball mit sehr hohem Bein leicht berührt und anschließend Alexis Mac Allister mit den Stollen an der Brust getroffen hatte, einen zweiten, womöglich siegbringenden Strafstoß verwehrt.

Ja, das ist ein Elfmeter.

Jürgen Klopp über ein Einsteigen von Jeremy Doku gegen Alexis Mac Allister

"Das kann nicht die Erklärung sein", meinte Klopp hinsichtlich des möglichweise ob der Ballberührung des Belgiers ausgebliebenen Pfiffs und führte aus: "Du kannst nicht deinen Fuß so hochheben und am Ende ist es der entscheidende Faktor, dass du den Ball berührst." Zwar wollte der Trainer der Szene nicht mehr zu viel Beachtung schenken, da man nichts mehr an der Entscheidung ändern könne, "aber ich werde darauf angesprochen, also würde ich sagen: Ja, das ist ein Elfmeter."

LFC will "gucken, was wir da mitnehmen können"

Schlussendlich konnte aber auch der verwehrte Strafstoß kurz vor Abpfiff Klopps Stimmung nicht trüben. Zu angefixt war er von dem vorangegangenen Gesamtpaket und dem "Statement von uns" gegen "eine ganz tolle Fußballmannschaft": "Sie mit meiner Mannschaft heute so an den Haken zu kriegen, fühlt sich richtig gut an", verfiel der gebürtige Stuttgarter in neuerliche Lobeshymnen, ehe er den Blick auf das letzte Meisterschaftsrennen seiner Amtszeit an der Anfield Road richtete.

In diesem findet sich Liverpool nach dem Remis im Spitzenspiel hinter dem punktgleichen Arsenal wieder. Dennoch ist Klopp sich sicher: "In London wird niemand bei einer Kabinenfeier sitzen und denken: Die beiden Blinden haben wir schon im Sack." "City wird nicht aufhören, wir werden nicht aufhören, Arsenal wird nicht aufhören und hintendran sind auch noch welche", kündigte er stattdessen an und schloss: "Es sind noch viele Punkte zu vergeben und wir werden einfach mal gucken, was wir da mitnehmen können."

mja