Int. Fußball

Liverpool-Coach Klopp bereut Schiedsrichter-Provokation

FA eröffnet Verfahren gegen Coach nach dem Spiel gegen Tottenham Hotspur

Klopp bereut Schiedsrichter-Provokation: "Das hätte nicht passieren sollen"

Nahm seine Verwarnung amüsiert zur Kenntnis: LFC-Coach Jürgen Klopp.

Nahm seine Verwarnung amüsiert zur Kenntnis: LFC-Coach Jürgen Klopp. IMAGO/Sportimage

Klopp hat Bedauern über seinen Ausraster beim Heimspiel gegen Tottenham Hotspur am vergangenen Sonntag geäußert. "Das hätte nicht passieren sollen", sagte er am Dienstag auf der Pressekonferenz vor dem Premier-League-Spiel gegen den FC Fulham (Mittwoch, 21 Uhr). "Es war aus der Emotion heraus. Es kam von der Wut in dem Moment, die ist nie ein guter Antrieb für Dinge, die man macht."

Klopp war nach Liverpools Siegtor gegen die Spurs in der Nachspielzeit (90.+4) zum Vierten Offiziellen gerannt und hatte provokant vor ihm gejubelt. Dabei zog er sich eine Verletzung im Bein zu. "Erst gab es eine Situation, in der Mo gefoult wurde", sagte der 56-Jährige. "Kein Foul, aber ein Foul nach meiner Ansicht. Und dann wurde ein Foul direkt vor meinen Augen (zugunsten von Tottenham, Anm., d. Red.) gepfiffen."

Ein Freistoß für die Spurs führte schließlich zum 3:3 (90.+3), worauf die Reds aber postwendend das Siegtor erzielten. "Das ist eigentlich ein Moment, wo man sich einfach freuen sollte, dass man getroffen hat, aber leider war ich immer noch etwas wütend", so Klopp. "Das führte dann dazu, dass ich so gejubelt habe."

Sein Ärger galt vor allem Haupt-Schiedsrichter Paul Tierney, mit dem man "eine Vorgeschichte" habe, wie Klopp beim britischen Pay-TV-Sender Sky Sports behauptete: "Ich weiß wirklich nicht, was dieser Mann gegen uns hat. Wie er mich anschaut - ich verstehe es nicht." Und was Tierney bei der Verwarnung zu ihm gesagt habe, sei "nicht okay" gewesen.

Die Schiedsrichter-Vereinigung PGMOL wies dessen Vorwürfe mit Verweis auf die aufgezeichnete Kommunikation der Referees "entschieden" zurück. Es gebe keinerlei Hinweise, dass sich Tierney "unangemessen" verhalten habe.

Der 42-jährige Engländer war in den vergangenen Jahren immer wieder mit Klopp aneinandergeraten. Unter anderem hatte der LFC-Trainer 2021 nach einem Duell mit den Spurs, in dem Andy Robertson vom Platz geflogen war, Harry Kane jedoch nicht, zu Tierney gesagt: "Ich habe mit keinem anderen Schiedsrichter ein Problem, nur mit dir."

FA eröffnet Verfahren - Klopp droht harte Strafe

Klopp muss als Wiederholungstäter mit harten Strafen rechnen, die auch bereits mehrere ehemalige Referees öffentlich forderten. Im vergangenen Jahr musste er 30.000 Euro Geldstrafe bezahlen und ein Spiel aussetzen. Beim 1:0-Sieg gegen Manchester City sah er die Rote Karte. Er regte sich über nicht geahndetes Einsteigen gegen Salah mächtig auf, weshalb er Schiedsrichterassistent Gary Beswick angegangen war.

Der englische Verband FA hat bereits ein Verfahren gegen Klopp eröffnet, der laut Mitteilung von Dienstag bis zum Freitag eine Stellungnahme abgeben kann. Der Vorwurf laute, Klopp habe sich in Interviews nach dem Spiel "unangemessen" verhalten. Es gehe um Angriffe auf die Integrität des Schiedsrichters, persönliche und/oder beleidigende Äußerungen und den Vorwurf, er bringe "das Spiel in Verruf".

tru