3. Liga

Khedira und der VfB: Rani eifert Sami nach

Stuttgart: Auf den Spuren des großen Bruders

Khedira und der VfB: Rani eifert Sami nach

Khedira im VfB-Trikot: Rani Khedira sorgt beim VfB II für Aufsehen.

Khedira im VfB-Trikot: Rani Khedira sorgt beim VfB II für Aufsehen. imago

Seit Januar gehört er zum Kader des VfB Stuttgart II und kam bisher auf acht Einsätze (kicker-Notendurchschnitt 3,29) im Team von Jürgen Kramny. Die Nominierung zu Spielen der U-18-Nationalmannschaft ließ nicht lange auf sich warten.

Es ist der 28. Februar 2012, der VfB Stuttgart II spielt gegen Rot-Weiß Erfurt und Rani Khedira gibt im defensiven Mittelfeld der Schwaben sein Debut im Profifußball. Erfurt gewinnt mit 3:1, Khedira erhält die kicker-Note 4,5. Keine berauschende Einführung, aber auch nur ein kleiner Schritt in einer Karriere, die viel verspricht. Seither schnitt Rani in keinem Spiel mehr schlechter ab.

Für seinen tunesischen Vater Lazar dürfte jener 28. Februar in jedem Fall ein schöner Tag gewesen sein. Immerhin hatte er da seinen zweiten Sohn im Profifußball untergebracht, ähnlich wie die Schweinsteigers (Bastian und Tobias) und Hummels (Mats und Jonas) und Benders (Lars und Sven) der Republik zuvor.

"Ich will kein zweiter Sami Khedira werden"

Der ewige Bruder möchte der selbstbewusste Rani allerdings nicht bleiben: "Ich will kein zweiter Sami Khedira werden", sagt er gegenüber dfb.de und fügt vielsagend hinzu, dass "die beste Kopie auch nur eine Kopie" bleibe.

Dennoch finden erste Vergleiche ihre Berechtigung. Beide spielen im defensiven Mittelfeld, starteten ihre Profilaufbahn beim VfB und sie verbindet ein großer Ehrgeiz und eine ordentliche Portion Bodenständigkeit. Samis wichtigster Rat für den kleinen Bruder ist daher "immer normal bleiben und einen klaren Kopf behalten", sagt Rani. Er beherzigt das und sieht das Spielen unter einem großen Namen daher mehr als Vorteil denn als zusätzlichen Druck und versucht, von Sami zu lernen: "Wir sind ähnliche Spielertypen, da kann ich mir viele Laufwege und Automatismen abgucken und sie übernehmen."

"Azubi" mit hohen Zielen

Nebenbei macht Rani eine Ausbildung zum Sport- und Fitnesskaufmann beim VfB. Im Team wird er "Azubi" genannt. Ein Auszubildender im Profifußball, der sich auch als solcher sieht und sich freut, in der dritten Liga spielen zu dürfen. "Ich kann dort viel lernen und denke, dass die Liga sehr hilfreich für meine Zukunft ist", sagt Khedira.

Und auch wenn Rani seinen Bruder nicht kopieren möchte, so eifert er ihm doch nach und hätte nichts dagegen, in einigen Jahren weitere Quervergleiche zulassen zu müssen. "Ich habe immer zu Sami aufgeschaut. Irgendwann möchte ich mich gerne beim VfB durchsetzen und den Sprung in die Bundesliga schaffen. Und natürlich ist es ein Traum, für Deutschland als Nationalspieler aufzulaufen", setzt er sich selbst hohe Ziele. Khedira/Khedira auf der Doppelsechs im Nationalteam? Nicht nur Deutschland würde aufhorchen.