3. Liga

1. FC Saarbrücken: Luca Kerbers Frühform ist Fluch und Segen

Saarbrücker Eigengewächs überzeugt und steht vor nächstem Karriereschritt

Kerbers Frühform ist Fluch und Segen

Es darf verhandelt werden: Luca Kerbers Vertrag an der Saar läuft aus.

Es darf verhandelt werden: Luca Kerbers Vertrag an der Saar läuft aus. IMAGO/Fussball-News Saarland

Den abschließenden Test gegen den belgischen Erstligisten RWD Molenbeek im Trainingslager entschied der FCS mit 4:1 für sich. Vor allem Luca Kerber präsentierte sich eine Woche vor dem Ligastart bei Viktoria Köln mit drei Toren in beeindruckender Frühform. Für Saarbrücken ist das Fluch und Segen zugleich.

Denn dass es für den 21-Jährigen Interessenten aus höherklassigen Ligen gibt, ist für Saarbrücken nichts Neues. Schon im vergangenen Jahr soll das Saarbrücker Eigengewächs Gerüchten zufolge auf dem Zettel von prominenten Vereinen wie dem FC Southampton, Brighton & Hove Albion aus der englischen Premier League oder dem 1. FC Köln gestanden haben. Eine offizielle Anfrage erhielten die Verantwortlichen rund um Trainer und Manager Rüdiger Ziehl sowie Sportdirektor Jürgen Luginger aber nicht. Seit dem Jahreswechsel ist das auch nicht mehr nötig. Durch den im Sommer auslaufenden Vertrag dürfen alle Vereine direkt mit Kerber verhandeln.

Lockt Kwasniok Kerber nach Paderborn?

Mit nur 21 Jahren blickt der Mittelfeldspieler, der auf der Sechs und auf der Acht spielen kann, bereits auf beeindruckende 96 Spiele in der 3. Liga. Im Winter 2021 zog der damalige FCS-Trainer Lukas Kwasniok den A-Jugend-Kapitän in die erste Mannschaft hoch. Dort überzeugte dieser derart nachhaltig, dass er nur eine Woche später direkt sein Startelfdebüt gab. Aus der Profi-Mannschaft war er fortan nicht mehr wegzudenken. Paderborn, wo Kwasniok heute als Trainer arbeitet, gilt als einer der heißesten Kandidaten für eine Verpflichtung Kerbers.

Der FCS will allerdings nichts unversucht lassen, um sein Eigengewächs zu halten. Mit 14 Jahren kam der gebürtige Dillinger (Landkreis Saarlouis) von seinem Heimatverein SSV Pachten ins etwa 30 Kilometer entfernte Saarbrücken und durchlief anschließend alle Jugendmannschaften. Beim FCS zählt Kerber daher längst zu den Identifikationsfiguren.

Mit dem Polo zum Training

Dass er auch nach drei Profijahren noch mit seinem VW Polo ins Training fährt, ist Beweis für die Bodenständigkeit. Zudem ist klar: Kerber hängt an seinem Jugendverein, fühlt sich als Teil des Ganzen. Bei aller Wertschätzung dürfte im Sommer aber trotzdem der nächste Schritt in seiner Karriere anstehen. In Saarbrücken hoffen sie zwar noch immer, dass er diesen Schritt gemeinsam mit dem Verein geht. Das scheint aber nur im Aufstiegsfall möglich.

Aaron Wollscheid, kon

Geyer überholt Blacha und Fink: Die Rekordspieler der 3. Liga