Bundesliga

Karazor soll nächste Woche wieder trainieren

Stuttgarts Mittelfeldspieler auf dem Weg zurück in eine ungewisse Normalität

Karazor soll nächste Woche wieder trainieren

Blickt auf eine ungewisse Zukunft: Atakan Karazor.

Blickt auf eine ungewisse Zukunft: Atakan Karazor. IMAGO/Pressefoto Baumann

Rund sechs Wochen saß Karazor auf Ibiza in Untersuchungshaft. Der 25-Jährige sieht sich dem Vorwurf eines sexuellen Übergriffs gegenüber einer 18-jährigen Spanierin ausgesetzt, die ihn angezeigt hat. Am vergangenen Wochenende durfte der VfB-Profi, der jegliche strafbare Handlung bestreitet, für eine Kaution von 50.000 Euro und mit strengen Auflagen belegt die Balearen-Insel verlassen. Anfang dieser Woche traf er nach einem Kurzaufenthalt bei seiner Familie in Nordrhein-Westfalen wieder in Stuttgart ein.

Nach klärenden Gesprächen mit der Klubführung des Traditionsklubs absolvierte Karazor die nötigen Leistungstests, die den Weg freimachen, um wieder zur Mannschaft zu stoßen. "Ata macht einen guten Eindruck, freut sich, wieder hier zu sein", sagt Pellegrino Matarazzo zu seinen ersten Eindrücken vom Kontakt mit dem Mittelfeldspieler. "Er hat in dieser Woche seine Tests absolviert und wird im Lauf der nächsten Woche auch wieder ins Mannschaftstraining einsteigen können."

Demonstrativ hatte sich Sven Mislintat schon am vergangenen Wochenende gegen eine Vorverurteilung des Spielers gewehrt und ihm vollumfängliche Unterstützung zugesagt. "Das ist ein Mensch, der noch nicht einmal angeklagt ist", hatte der Sportdirektor klargestellt und auf die Unschuldsvermutung verwiesen. "Wenn es irgendwann zur Anklage käme, dann muss man sich das anschauen. Aber solange das nicht so ist, ist das ganz klar unser Spieler, unser Junge."

Anfeindungen auf dem Rasen und von den Rängen sind zu befürchten

Rückendeckung, und zwar viel davon, wird Karazor auch brauchen, wenn er wieder in den Stadien aufläuft und ins Spielgeschehen eingreift. Anfeindungen auf dem Rasen und von den Rängen sind zu befürchten, eine dicke Haut wäre sicher von Vorteil. "So weit sind wir noch nicht", sagt Matarazzo. "Ata hat mehrere Woche gar nicht trainiert und muss erst noch fit werden. Es wird ein paar Wochen dauern, bis er zum Einsatz kommen kann. Wenn es so weit ist, werden wir sehen, wie die Situation ist." Dementsprechend wird der 25-Jährige vorbereitet werden. "Und wenn wir das Gefühl haben, dass es notwendig ist, ihn auf etwas vorzubereiten, dann werden wir das entsprechend tun."

George Moissidis

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