Bundesliga

Harry Kane: "Ich schicke dann ein paar Bilder vom Strand"

Bundesliga-Toptorjäger zieht zufriedenes Halbjahresfazit

Kane: "Ich schicke dann ein paar Bilder vom Strand"

Applaus, Applaus, vor allem für Thomas Müller: Bayern-Knipser Harry Kane.

Applaus, Applaus, vor allem für Thomas Müller: Bayern-Knipser Harry Kane. IMAGO/Eibner

Ja ja, Leverkusen könnte jetzt schon mal verlieren!

Mehr sagte - oder schrie - Thomas Müller im Gehen nicht mehr am Mittwochabend um kurz vor Mitternacht, nachdem er wie Min-Jae Kim über eine Stunde bei der Dopingkontrolle verbracht hatte. Zeit für ein Interview sah der Routinier trotz seiner Vertragsverlängerung oder Man-of-the-match-Leistung in Wolfsburg nicht mehr, er musste ja dem schon abgefahrenen Mannschaftsbus hinterher und den Flieger zurück nach München erwischen.

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Gesprochen hatte Müller stattdessen auf dem Platz, den er Arm in Arm mit seinem Golfkumpel Harry Kane verlassen hatte. "Er ist alles, was man sich von einem Fußballer und einem Mannschaftskameraden wünscht", schwärmte der Top-Torjäger später über Müller, während der zehn Meter weiter hinter verschlossener Tür vergeblich darauf wartete, sich endlich erleichtern zu können.

Müller, findet Kane, "setzt den Maßstab für alle, nicht nur in den Spielen, sondern auch im Training, auf dem Trainingsplatz. Wir versuchen, uns gegenseitig zu pushen." Was bisher erstaunlich gut klappt, obwohl Müller nur rund ein Drittel der Bundesliga-Spiele von Beginn an absolvierte. "Er hat heute Abend ein fantastisches Spiel gemacht", lobte Kane und hätte das (natürlich?) auch wieder über seine eigene Leistung sagen können.

Der spielbericht

Der Engländer erzielte im 15. Ligaspiel aus über 20 Metern sein 21. Saisontor. Zwei Partien verbleiben ihm noch, um Robert Lewandowskis Allzeit-Rekord von 22 Treffern in einer Halbserie zu knacken. Die Bilanz bisher? "Hätte ich im Sommer wohl so unterschrieben", gestand Kane in Tennissocken und Sneakern schmunzelnd. "Ich könnte kaum glücklicher sein mit dem Start, mit meinem und dem des Teams."

Verbesserungspotenzial, das schob Kane wie eigentlich jedes Mal zur Sicherheit hinterher, gebe es natürlich noch beim FC Bayern und auch bei ihm. "Ich habe schon das Gefühl, dass da noch mehr drin ist." Aber bislang läuft es ja schon auch ganz gut.

Fürs Erste wartet auf ihn jetzt etwas nie Dagewesenes: eine Winterpause. "Ich kann es kaum erwarten, um ehrlich zu sein", grinste Kane und blickte ein bisschen zurück. Seine ersten vier Monate in München hat der 30-Jährige in einem Hotel verbracht, fernab der Frau und vier Kinder in London. "Natürlich war es hart", gestand er. "Jetzt geht es nur noch darum, etwas Zeit mit ihnen zu verbringen, etwas schöne Zeit." Zehn Tage fliegen die Kanes in die Sonne, "irgendwohin, wo es warm ist."

Den Boxing Day der Premier League, den er im vergangenen Jahrzehnt stets mitgestalten durfte (oder musste?) schaut er sich dieses Mal von ganz weit weg an. "Ich werde meinen Kumpels in England dann ein paar Bilder von mir am Strand schicken, wenn sie spielen, das wird lustig." Ab Januar dann zieht die Familie Kane zusammen nach Baierbrunn in die ehemalige Villa von Lucas Hernandez.

Mario Krischel

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