Bundesliga

Kaminskis Kampfansage: "Jetzt bin ich zurück"

Der VfL Wolfsburg hat wieder Flügel

Kaminskis Kampfansage: "Jetzt bin ich zurück"

Spielte sich im Test gegen Schalke in den Fokus: Wolfsburgs Flügelspieler Jakub Kaminski.

Spielte sich im Test gegen Schalke in den Fokus: Wolfsburgs Flügelspieler Jakub Kaminski. IMAGO/RHR-Foto

Aus Wolfsburgs Trainingslager in Almancil berichtet Thomas Hiete

Zum Spiel

Es sei vor allem um Stabilität gegangen in den vergangenen Wochen vor der kurzen Winterpause. So erklärte Niko Kovac seine taktischen Veränderungen, mit denen er die Wolfsburger Transferphase des vergangenen Sommers ad absurdum führte. Zu seinen drei vorhandenen Flügelspielern (Patrick Wimmer, Jakub Kaminski und Kevin Paredes) hatte der VfL mit Vaclav Cerny und Tiago Tomas weitere offensive Außenbahnspieler verpflichtet. Die in den vergangenen Wochen im gerne praktizierten 3-6-1-System bestenfalls noch Nebenrolle spielten. Nun die Rolle rückwärts: Kovac kehrt zur Viererkette und offensiven Außen zurück - und produzierte direkt zwei Gewinner des einzigen Testspiels dieses Winters: Jakub Kaminski und Vaclav Cerny.

Kaminski kommt in der Liga nur auf 165 Einsatzminuten

Vor allem für Kaminski werden die 45 Minuten, in denen er gemeinsam mit seinem tschechischen Kollegen die Wolfsburger Flügelzange bilden durfte, Balsam für die Seele gewesen sein. Lediglich 165 Minuten stand der Shootingstar der Vorsaison, als ihm in seinem Debütjahr in der Bundesliga (vier Tore, drei Vorlagen in 31 Spielen, davon 25-mal in der Startelf) direkt der Durchbruch gelang, in dieser Spielzeit auf dem Rasen, bei elf Einsätzen kam er zehnmal nur von der Bank. Enttäuschend für den Polen, der bislang 14-mal für die A-Nationalmannschaft seines Landes spielte und um seine EM-Nominierung bangen muss. Sportliche Probleme und private Sorgen ließen es ruhig werden um Kaminski. "Ich weiß, wie es in Jakub ausschaut, wie es ihm privat geht", sagte Kovac nun in Portugal. "Ich kann einschätzen, warum das eine oder andere Mal Dinge nicht funktionieren."

"Es war eine schwierige Phase für mich"

Gegen Schalke funktionierte nun vieles von dem, was der 21-Jährige versuchte. Wie Cerny, sein Pendant auf rechts, gelangen ihm in den ersten 45 Minuten ein Tor und eine Vorlage, obendrein scheiterte Kaminski bei einer Großchance an S04-Keeper Ralf Fährmann. Der Rechtsfuß auf links meldet sich zurück im Kampf um die Stammplätze - Tiago Tomas, der zur Pause für den Polen kam, ist sein Konkurrent - und liefert für den Bundesliga-Zehnten die wichtige Erkenntnis dieser Generalprobe: Wolfsburg hat wieder Flügel. "Es war eine schwierige Phase für mich", sagt Kaminski mit dem Blick auf das zurückliegende Halbjahr. "Aber jetzt bin ich zurück."

Kampf um das EM-Ticket

Und will sich den Stammplatz auf der Außenbahn erobern. "Ich kämpfe und hoffe, dass ich meine Qualitäten gezeigt habe und auch gegen Mainz in der Startelf stehe." Einsätze am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) und in den kommenden Monaten werden von großer Bedeutung sein, auch für seinen EM-Traum. Zuletzt war der Offensivmann in die polnische U 21 gegangen, um Spielpraxis zu sammeln. "Ich muss mehr spielen, um es in den EM-Kader zu schaffen." Seine Hoffnung ist es, dass VfL-Coach Kovac nun voll auf die Flügel setzt. "Jetzt spielen wir wieder mit meiner Position", betont Kaminski, "als linker Flügelspieler fühle ich mich am besten."

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