Südwest

Hessen Kassel verordnet sich neuen Spielstil

Bravo-Sanchez kein Thema

Jünger, schneller, torgefährlicher: Kassel verordnet sich neuen Spielstil

Geschäftsführer Sören Gonther hat die Kaderplanung noch nicht abgeschlossen, ist bisher aber zufrieden.

Geschäftsführer Sören Gonther hat die Kaderplanung noch nicht abgeschlossen, ist bisher aber zufrieden. IMAGO/Eibner

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Der erste ernsthafte Test sorgte für zufriedene Gesichter beim KSV Hessen Kassel. Gegen den Hessenligisten und Lokalrivalen KSV Baunatal glückte am vergangenen Wochenende ein 2:1-Sieg, bei dem Kassel in der zweiten Halbzeit einen Rückstand drehte. In den letzten Spielminuten verwandelte zunächst Neuzugang Benjamin Hadzic (25, von Kickers Offenbach) einen Foulelfmeter, bevor Routinier Sercan Sararer Sekunden vor dem Schlusspfiff traf.

Es war ein Erfolg gegen den eigenen Schweinehund und gegen das drückende Wetter. Der KSV Hessen hatte zwei intensive Wochen mit Grundlagentraining in den Knochen, zudem spielte die Mannschaft von Trainer Alexander Kiene bereits einen Abend zuvor beim Kreisoberligisten FC Oberelsungen. Dort gewann der KSV mit 8:0, dabei bemerkenswert, dass sieben der acht Tore durch Neuzugänge erzielt wurden.

Weitere Neuzugänge sollen kommen

Nicht zufällig, denn der Fokus bei den Verpflichtungen wurde gezielt auf den Offensivbereich gelegt: "Wir müssen im kommenden Jahr einfach mehr Tore schießen", fordert Geschäftsführer Soren Gonther. "Wir wollen mutiger von hinten herausspielen und dominanter mit dem Ball agieren". Jünger und schneller lautet also das Motto beim KSV. Stürmer Severo Sturm (24), der vom 1. FC Schweinfurt kam, traf beim Test in Oberelsungen zweimal, sogar dreimal war Rami Zouaoui (19) erfolgreich, der für ein Jahr vom Zweitligisten Eintracht Braunschweig ausgeliehen wurde.

Damit ist die Kaderplanung aber noch nicht abgeschlossen, nachdem nicht weniger als elf Spieler die Nordhessen verlassen haben. Unter Zeitdruck steht Kassel dabei nicht, denn trotz dieses Umbruchs bleiben nahezu alle Leistungsträger. Torwart Franz Langhoff (24), Defensiv-Allrounder Alexander Mißbach (30), Kapitän Frederic Brill (32) und auch Mittelfeld-Stratege Marco Hingerl (28) haben allesamt ihre Verträge um ein weiteres Jahr bis 2025 verlängert. Dazu gesellen sich erfahrene Kräfte wie Torjäger Sercan Sararer (34), Defensiv-Spezialist Maurice Springfeld (26) und Schienen-Spezialist Nael Najjar (28) die ohnehin noch vertraglich gebunden sind. Damit hat Kiene ein Spielergerüst zur Verfügung, mit dem der KSV nicht mehr in den Abstiegskampf verwickelt sein will, sondern perspektivisch nach weiter oben schauen möchte.

Kein Thema mehr ist die Rückkehr von Spielmacher Adrian Bravo-Sanchez, auf die viele Fans gehofft hatten. Der gebürtige Kasseler und langjährige Publikumsliebling spielte bereits von 2016 bis 2021 für den KSV, steht aber noch beim SC Paderborn II unter Vertrag und wird von diesem nach kicker-Informationen nicht vorzeitig freigegeben.

Der nächste Kasseler Test steigt am kommenden Samstag in Heiligenstadt. Gegner ist dort der Drittligist Dynamo Dresden.

Oliver Zehe

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