Mit der Ironman-WM in Nizza hat sich Jan Frodeno endgültig aus dem Triathlon verabschiedet. "Der Gladiator stirbt in seiner Arena", lauteten die Worte des 42-Jährigen, dessen Name für immer einen Platz in den Geschichtsbüchern des Sports haben wird, auf einer seiner letzten Abfahrten am ARD-Mikrofon. In Nizza reichte es letztlich nur für den 24. Rang, doch der Trophäenschrank des gebürtigen Kölners war ohnehin bereits prall gefüllt.
Auszeichnungen und Erfolge
Je fünfmal Triathlet sowie Saarsportler des Jahres wurde Frodeno während seiner 23 Jahre anhaltenden Karriere, 2008 verlieh ihm der damalige Bundespräsident Horst Köhler das Silberne Lorbeerblatt. Neben der Ehrung zum Sportler des Jahres 2015, bei den Laureus World Sports Awards 2016 sowie den Titeln als Champion des Jahres 2008 und Sportler des Monats im Juli und Oktober 2015 sowie im Oktober 2016, nahm Frodeno dazu im November 2015 als erst zweiter Triathlet nach Faris Al-Sultan (2005) einen Bambi in der Kategorie Sport mit nach Hause.
Allein durch seine Siege bei den Ironman-Weltmeisterschaften 2015, 2016 und 2019 zählt der Ausnahmeathlet zur absoluten Eliteklasse. Bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking (China) gewann Frodeno darüber hinaus die Goldmedaille.
Bis heute ist der erfolgreiche Sportler außerdem der Weltrekordhalter beziehungsweise einzige Athlet aller Zeiten, der die 3,8 km Schwimmen, 180,2 km Radfahren und 42,2 km Laufen in weniger als siebeneinhalb Stunden absolvieren konnte.
Mit einer Zeit von 7:51:13 Stunden stellte Frodeno 2019 zudem einen neuen Bestwert beim Ironman Hawaii auf, welcher allerdings drei Jahre später bereits wieder vom Norweger Gustav Iden getoppt wurde (7:40:24 h).
Voller Fokus auf die Kinder und "viele tolle Projekte"
Auch abseits der professionellen Wettbewerbe machte Frodeno während seiner Laufbahn immer wieder auf sich aufmerksam. So hatte beispielsweise ein von ihm ins Leben gerufenes Charty-Triathlon-Event namens "Tri@home" im Zuge der Corona-Pandemie 2020 über 200.000 Euro eingebracht, die anschließend wohltätigen Zwecken zugute kamen.
In seinem 2018 veröffentlichten Buch "Eine Frage der Leidenschaft: Mit Mut und Motivation zum Erfolg" gab der Titelsammler indes einen privaten Einblick in sein Leben als Sportler und ließ den Leser auch an seiner Gefühlswelt teilhaben.
Im Interview mit der ARD blickte Frodeno bereits wenige Tage vor seinem Karriereende mit viel Freude auf die kommenden Monate, in denen er den Fokus insbesondere auf die gemeinsame Zeit mit seiner Frau und den Kindern richten möchte. Alles weitere, so der 42-Jährige, lässt er nun erstmal auf sich zukommen: "Ich habe natürlich viele tolle Projekte, in die ich irgendwie involviert bin, aber welchen Schritt ich da genau gehe, habe ich mir ehrlicherweise noch nicht überlegt."
