2. Bundesliga

St. Paulis Kapitän Irvine: Vollgas statt Eingliederung

St. Paulis Kapitän will die WM-Euphorie in Energie umwandeln

Irvine: Vollgas statt Eingliederung

Zuletzt für Australien gegen den späteren Weltmeister Argentinien im Einsatz: Jackson Irvine.

Zuletzt für Australien gegen den späteren Weltmeister Argentinien im Einsatz: Jackson Irvine. IMAGO/Moritz Müller

Der unerwartet lange Aufenthalt in Katar mit Australien dient dem 29-Jährigen eher als beflügelnde Erinnerung. Überraschend hat es der Außenseiter bis ins Achtelfinale geschafft, in diesem dem späteren Weltmeister Argentinien beim 1:2 einen großen Kampf geliefert.

"Unser Coach hatte vorher gesagt, dass wir das größte Socceroos-Team aller Zeiten werden wollen, und wir haben erstmals überhaupt als Australien zwei Spiele bei einer WM gewonnen", erzählt Jackson Irvine und weiß, dass er "diese Energie, die durch die Decke geht", nicht über ein gesamtes Jahr aufbringen und in den St. Pauli-Kader implementieren kann. Aber er ist sicher: "Es gibt definitiv Sachen, die ich mit hierherbringen und weitergeben kann."

Ich hoffe, ich kann das, was ich bei der Weltmeisterschaft erlebt habe, nutzen, um auch auf St. Pauli wieder zum Erfolg beizutragen.

Jackson Irvine

Dass St. Pauli Energie benötigt nach einem völlig verkorksten Kalenderjahr 2022 und dem Trainerwechsel, ist auch dem Routinier bewusst. Irvine verriet in der "Hamburger Morgenpost", dass der Präsident ihn als Kapitän vorab über das Aus des beliebten Timo Schultz in Kenntnis gesetzt hat. "Oke Göttlich hat mich einen Tag vor der Veröffentlichung informiert."

Und er drückt Bedauern und Verständnis zugleich aus: "Es war schon in gewissem Maße überraschend, aber ich verstehe auch, dass der Verein die Notwendigkeit für einen Wechsel gesehen hat. Als Spieler fühlt man sich verantwortlich, und ich habe mich auch bei Timo gemeldet. Ich bin ihm dankbar, dass er mir die Chance gegeben hat, für diesen Verein zu spielen."

Hürzeler? "Diese Lösung halte ich für gut"

Die Entscheidung von Sportchef Andreas Bornemann für dessen bisherigen Assistenten Hürzeler begrüßt Irvine ausdrücklich: "Diese Lösung halte ich für gut, denn sie hat etwas von Kontinuität." Und damit diese auch von Dauer ist, gibt Irvine nach der Rückkehr aus dem Sonderurlaub wieder Vollgas - früher als eigentlich vorgesehen. "Ich hoffe, ich kann das, was ich bei der Weltmeisterschaft erlebt habe, nutzen, um auch auf St. Pauli wieder zum Erfolg beizutragen."

Sebastian Wolff

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