Als Tabellenzweiter hatten sich die Münchner in die kurze Winterpause verabschiedet - eigentlich zu wenig, um den eigenen Ansprüchen gerecht zu werden. Tuchel aber zeigte sich zufrieden, zumal der Rekordmeister immer wieder personelle Sorgen hatte. "Wir waren in den allerseltensten Fällen mit einem vollen Kader unterwegs, wir hatten bei jedem Spiel zwei bis drei freie Plätze", sagte Tuchel vor der Partie gegen Hoffenheim bei DAZN und betonte: "Wir haben viele Dinge zur Normalität werden lassen, obwohl sie nicht normal waren."
Umso glücklicher dürfte der 50-Jährige über Eric Dier sein, erhöht dieser doch den Spielraum des Trainers. Gegen die TSG fehlte der 29-Jährige aber noch im Aufgebot. "Er hat erst gestern Abend unterschrieben", erklärte Tuchel und erklärte, dass ein Kaderplatz gegen Hoffenheim zu früh gewesen wäre. "Das hätte für zu viel Aufregung gesorgt", meinte der Coach: "Deshalb haben wir davon abgesehen. Wir müssen ein bisschen Geduld haben." Dier habe am Freitag sein erstes individuelles Training bestritten und soll am Samstag zur Mannschaft stoßen.
An sich sieht Tuchel den Engländer, der bei den Spurs in dieser Saison aber nicht über die Reservistenrolle hinauskam (vier Ligaspiele, davon dreimal eingewechselt), als sofortige Verstärkung des Kaders, auch mit Blick auf das Fehlen von Min-Jae Kim, der mit Südkorea beim Asien-Cup weilt. Folglich sei Dier "sofort unser dritter Innenverteidiger". Auch könne der 29-Jährige den Münchnern aus diversen Gründen "sofort helfen, weil er erstens topfit ist und zweitens 300-mal Premier League gespielt hat - und weil er ein sensationell guter Charakter ist".
Neben seiner Erfahrung und seines Charakters bringt Dier aber auch sportliche Qualitäten mit. "Er ist sehr kopfballstark in beiden Strafräumen", weiß Tuchel und verweist auf die Vielseitigkeit des Engländers, der als variabler Innenverteidiger sowohl die Vierer- als auch die Dreierkette beherrscht. Eine Qualität, die den Bayern nutzen wird, wenn Kim zurückgekehrt ist.
"Er kann eine Dreierkette auffüllen", sagt Tuchel über Dier und überlegte: "Vielleicht kommt mal ein Spiel, wo wir zu fünft zu Ende verteidigen wollen und wir dann nicht Leon Goretzka von der Zehn zurückschicken müssen, sondern einfach einen mehr haben. Ich glaube, dass uns das guttut."
