Frauen

Huth: "Wir sind auch keine Maschinen"

Nationalspielerin über das Jahr 2023, Horst Hrubresch und ein Karriereende

Huth: "Wir sind auch keine Maschinen"

Führungsspielerin bei den Wölfinnen und in der Nationalmannschaft: Svenja Huth.

Führungsspielerin bei den Wölfinnen und in der Nationalmannschaft: Svenja Huth. IMAGO/eu-images

… das Jahr 2023 - sportlich und privat:

Sportlich gesehen war das Jahr eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Mein Highlight war, dass wir wieder den DFB-Pokal gewonnen haben sowie der Einzug ins Finale der Champions League. Privat war das größte Highlight die Geburt unseres Sohnes Emil im September. Ein unbeschreibliches Gefühl! Das kann man kaum mit Worten beschreiben. Meine Frau Laura und ich sind voller Liebe und voller Glück, genießen das Familienleben und gucken positiv nach vorne.

… die Zeit nach der enttäuschenden WM:

Nicht das Körperliche war anstrengend, sondern das Mentale. Ein Highlight folgte dem anderen: Pokalendspiel, Champions-League-Finale, dann die WM … Da war nicht viel Zeit. Nach der WM hatten wir Gott sei Dank viel Urlaub und Zeit zum Verarbeiten, um wieder positiv nach vorne zu gucken. Wir sind noch ein paar Tage weggefahren, um den Akku aufzuladen.

… die Turbulenzen rund um Nationalmannschaft:

Das war schon ein Zeitraum von Ungewissheit. Wir wussten nicht, in welche Richtung es gehen würde. Kommt die Bundestrainerin wieder zurück? Oder gibt es eine andere Lösung? Und es ging ja für uns auch gleich wieder um das Olympia-Ticket. Es war enorm wichtig, dass wir innerhalb der Mannschaft zusammengestanden haben. Die positive Stimmung haben wir auf den Platz mitgenommen. Klar war aber auch, dass nicht sofort alles funktionieren kann. Aber unter Druck gegen Dänemark hat es gut funktioniert. So müssen wir im neuen Jahr weitermachen, um das Olympia-Ticket zu lösen.

… die Zeit unter Horst Hrubesch:

Horst spricht immer von der Qualität, die wir Spielerinnen haben. Ich glaube, das Vertrauen, das er uns damit gibt, hilft uns enorm viel. Spielgeschwindigkeit und Spielverlagerung sind seine Themen-Schwerpunkte auf dem Platz. Gegen Dänemark haben wir das schon gut gemacht. Zufrieden sind wir trotzdem nicht - und Horst auch nicht. Das sagt er uns auch immer wieder. Es ist noch viel Luft nach oben. Aber wir sind auch keine Maschinen.

… das Nations-League-Halbfinale gegen Frankreich:

Unsere Chancen sind gut. Noch besser wäre natürlich ein Heimspiel gewesen (lacht). Unser Ziel ist klar: Das Finale, und damit das Olympia-Ticket. Gegen Frankreich haben wir immer gute Erfahrungen gemacht. Das gibt uns Selbstvertrauen. Aber Frankreich wird uns alles abverlangen.

NYON, SWITZERLAND - DECEMBER 11: Germany head coach Horst Hrubesch speaks during an interview to the UEFA reporter after the UEFA Women's Nations League 2023/24 Finals Draw at The House of European Football, on December 11, 2023 in Nyon, Switzerland (Photo by Kristian Skeie - UEFA/UEFA via Getty Images)

Hrubesch über Frankreich-Los: "Musst es nehmen, wie es ist"

alle Videos in der Übersicht

… die Situation beim VfL Wolfsburg:

Wir waren natürlich nicht zufrieden, wie es am Anfang der Saison gelaufen ist. Wir haben uns aber wieder stabilisiert, sind wieder auf dem aufsteigenden Ast. Am Montag gegen Werder Bremen wollen wir uns die drei Punkte unter den Weihnachtsbaum legen und nach der Winterpause so weitermachen. Wir haben noch zwei attraktive Titel, die wir gewinnen wollen.

... ein mögliches Karriere-Ende:

Natürlich denke ich mal daran. Mein Vertrag läuft ja im Sommer aus. Aktuell gibt es aber noch nichts zu verkünden. Es ist alles offen und kann in jede Richtung gehen. Es kann auch sein, dass ich nur im Verein weiterspiele, vielleicht höre ich auch ganz auf. Ich werde die Winterpause nutzen, um den einen oder anderen Gedanken zu besprechen und zu gucken, in welche Richtung es gehen kann.

Gunnar Meggers

Popp nun in Top 10: Die deutschen Rekord-Nationalspielerinnen