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"Hoffentlich war ich eine Inspiration": König Henry verabschiedet sich

Starker Running Back verlässt die Tennessee Titans

"Hoffentlich war ich eine Inspiration": König Henry verabschiedet sich

Ein ganz Großer seiner Zunft: Running Back Derrick Henry hat nachhaltig Eindruck in der NFL gemacht.

Ein ganz Großer seiner Zunft: Running Back Derrick Henry hat nachhaltig Eindruck in der NFL gemacht. Getty Images

Die Play-offs verpasste Tennesee in dieser Saison klar, am Ende lief das Franchise aus Nashville mit 6-11 ins Ziel ein - viel zu wenig.

Und doch gab es für die Titans-Fans zum Abschluss der Regular Season noch ein sportliches Fest samt emotionalem Anschluss: Mit 28:20 nämlich schlug das Team von Head Coach Mike Vrabel, der etwa mit einem Wechsel zu den New England Patriots in Verbindung gebracht wird, vor 63.744 Zuschauern im Nissan Stadium die Jacksonville Jaguars (9-8).

Damit sorgte Tennesee einerseits für Wiedergutmachung für diese ansonsten größtenteils gebrauchte Spielzeit - und andererseits für das Aus des direkten AFC-South-Rivalen. Denn durch die Niederlage verpassten die Jaguars die anvisierten Play-offs.

"Ich liebe es, die 22 im Stadion zu sehen"

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Abgerundet wurde der Sonntag (Ortszeit) dann von einer emotionalen Rede von Derrick "King" Henry. Der legendäre Running Back der Titans, der einst 2016 in der 2. Runde an 45. Stelle gezogen worden war, schnappte sich noch auf dem Feld das Mikrofon. Der Beweggrund: Die erst kürzlich 30 Jahre alt gewordene Laufmaschine wollte sich gebührend von den Fans verabschieden. Schließlich endete sein laufender Vertrag nach dieser Saison und wurde - auch aus Kostengründen - nicht verlängert.

"Titans-Fans, ich möchte mich einfach für die besten acht Jahre meines Lebens bedanken", sagte Henry sichtlich gerührt. "Die Höhen und Tiefen, ihr wart immer für alles da. Ihr habt mich durch alle Widrigkeiten hindurch als Mensch und Spieler wachsen sehen und mich immer unterstützt. Ich liebe euch alle!"

Was der mit der Rückennummer 22 ausgestattete Athlet, der in seinem letzten Spiel mit 19 Läufen nochmals starke 153 Yards samt eines Touchdowns abgespult hatte, außerdem noch loswerden wollte: "Ich liebe es, die 22 (auf euren Trikots; Anm. d. Red.) im Stadion zu sehen. Hoffentlich war ich eine Inspiration für all die jungen Leute und alle in der Community."

Auch als "Quarterback" im Einsatz

Wie es weitergeht und zu welchem Team es den immer noch fähigen Läufer ziehen wird, ist nicht bekannt beziehugnsweise noch offen. Angebote dürfte Henry aber sicherlich erhalten. Denn in seinen acht Jahren hatte der Running Back im Titans-Dress oftmals überragt und war zugleich von Spielzeit zu Spielzeit das Aushängeschild der Offense sowie eine auf dieser Position für die ganze Liga prägende Figur: In 119 Regular-Season-Auftritten rollte Henry 2030-mal los, überwand 9502 Yards, fuhr 90 Touchdowns ein und leistete sich nur 14 Fumbles.

Derrick Henry (li.) und Ryan Tannehill

Konnten in den letzten Jahren aufeinander zählen - und könnten nun beide von den Tennessee Titans aus weiterziehen: Derrick Henry (li.) und Ryan Tannehill. Getty Images

Neben seiner gelernten Position wurde der auch von den Kollegen stets geschätzte Mann aus Yulee/Florida auch als Receiver (155 Catches für 1458 Yards und drei Touchdowns) und als Quarterback bei Trickspielzügen aktiv. Von insgesamt neun Pässen brachte Henry hier sieben an den Mann - und erreichte so vier Touchdowns. Eine beachtliche Quote - genauso wie der Umstand, als Running Back gleich fünf Regular Seasons mit über 1000 Yards erreicht zu haben. 2020 waren es sogar 2027 Rushing Yards und 17 Touchdowns - sein mit Abstand bestes Jahr.

Neben Henry könnte übrigens auch Quarterback Ryan Tannehill den Titans den Rücken kehren. Auch der Kontrakt des inzwischen 35-jährigen Routiniers, der 2012 in der 1. Runde an 8. Stelle von den Dolphins gezogen worden war und nach seinem dortigen Scheitern seit 2019 eine erfolgreiche neue Heimat in Nashville fand, läuft nach der Spielzeit aus. In Rookie Will Levis steht ein Nachfolger bereits fest.

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