Bundesliga

Hertha BSC: Sechs Kandidaten fürs Präsidenten-Amt

Nach Ende der Bewerbungsfrist

Hertha: Sechs Kandidaten für das Präsidenten-Amt, vier für den Vize-Posten

Könnte die Füchse Berlin bald verlassen: Frank Steffel.

Könnte die Füchse Berlin bald verlassen: Frank Steffel. imago images / Camera 4

Seit Sonntag, 0 Uhr, geht nichts mehr. Bis spätestens sieben Tage vor der außerordentlichen Mitgliederversammlung am 26. Juni (11 Uhr, City Cube) mussten laut Vereinssatzung die Wahlvorschläge fürs Präsidium eingereicht werden. Jetzt ist klar: Das Personaltableau ist gut gefüllt. Für das am Sonntag zu vergebende Amt des Präsidenten liegen sechs Bewerbungen vor, für das Amt des Vize vier - und als sogenannter Beisitzer, also einfaches Präsidiumsmitglied, wurden mehr als 20 Bewerbungen eingereicht.

Neben Frank Steffel, Kay Bernstein, Ingmar Pering, Michael Baumgärtner und Marvin Brumme ging Ende der Woche mit Florian Kellner ein sechster Vorschlag für das Amt des Präsidenten ein. Da sich Kellner aber dem Vernehmen nach - nicht satzungskonform - selbst vorschlug, droht ihm die Nichtzulassung zur Wahl.

Quartett buhlt um den Posten als Vizepräsident

Für das Amt des Vizepräsidenten tritt nach kicker-Informationen ein Quartett zur Wahl an: die bisherigen Präsidiumsmitglieder Peer Mock-Stümer und Fabian Drescher, dazu Andreas Nies und Lutz Kirchhof, der langjährige Vorsitzende der Amateurfußballabteilung des Vereins. Mock-Stümer flankiert die Präsidentschaftskandidatur von Pering, der seit der turnusmäßigen Mitgliederversammlung Ende Mai und den Rücktritten von Thorsten Manske und Norbert Sauer als kommissarischer Sprecher des Rumpfpräsidiums amtiert. Drescher, seit 2016 im Präsidium, würde nur unter einem Präsidenten Kay Bernstein als Vize weiter im Präsidium mitarbeiten.

In einem Interview mit der "Berliner Morgenpost" sagte Drescher über Bernstein: "Wir sind uns einig, dass der Verein geeint werden muss, wir brauchen schnellstmöglich sportliche Stabilität und dann auch sportlichen Erfolg. Und wir müssen natürlich unsere Einnahmesituation verbessern. Bei diesen Punkten sind wir uns absolut einig. Ich bin davon überzeugt, dass Kay für diesen Weg genau der Richtige ist. Und dass ich der Richtige bin - aufgrund meiner internen Kenntnisse -, ihn dabei zu unterstützen."

Er sagt konsequent: Neustart ja, aber unter Kay Bernstein.

Kay Bernstein über Fabian Drescher

Auch Bernstein hatte in einem kicker-Interview am Samstag mit Blick auf Drescher betont: "Er bewirbt sich um ein höheres Amt und macht erstmal den Platz als Beisitzer frei. Das finde ich konsequent. Fabian wird nicht an seinem bisherigen Posten kleben bleiben. Er sagt konsequent: Neustart ja, aber unter Kay Bernstein." Eine derart geradlinige Herangehensweise wie Drescher - nur im Fall einer Wahl ins angestrebte (höhere) Amt im Präsidium zu bleiben - haben Pering und Mock-Stümer bislang nicht verlautbaren lassen.

Auch unter den Beisitzer-Bewerbern gibt es interessante Namen. Marcus Kretlow, Gründungsmitglied und Vorsitzender des Hertha-Fanklubs "Alte Dame München", wurde ebenso vorgeschlagen wie Tim Kauermann, der Sohn von Dr. Karl Kauermann, dem Vorsitzenden des Aufsichtsrates der KGaA (Kommanditgesellschaft auf Aktien). Tim Kauermann gehört dem Lager um Bernstein, der eine breite Einbindung der Basis anstrebt, an. Der Aufsichtsrat des Vereins, der bereits in dieser Woche viele Eignungsgespräche mit Bewerbern führte und über deren Zulassung entscheiden muss, wird am Montag in die nächste Casting-Runde gehen. Es ist der Start einer Woche, die für Hertha BSC mit der Wahl des Nachfolgers von Langzeit-Präsident Werner Gegenbauer richtungsweisenden Charakter hat.

Steffen Rohr

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