2. Bundesliga

Hannover: Leitl kündigt ein "super Spiel" gegen Fortuna an

"Wir haben Lust und wollen kontinuierlich punkten"

Hannover: Leitl kündigt ein "super Spiel" gegen Fortuna an

Stefan Leitl geht mit zwei Siegen im Rücken in das Duell mit Düsseldorf-Coach Daniel Thioune.

Stefan Leitl geht mit zwei Siegen im Rücken in das Duell mit Düsseldorf-Coach Daniel Thioune. IMAGO/Jan Huebner

Volldampf voraus! "Die Stimmung ist so, wie sie sein darf nach zwei Siegen", berichtet Stefan Leitl von Hannoveraner Hochgefühlen vor dem kommenden Spiel bei Tabellenführer Düsseldorf. "Die Jungs sind fokussiert, die Anspannung steigt. Wir freuen uns auf diese Herausforderung und freuen uns, uns mit dieser Mannschaft, die auch vor Selbstvertrauen strotzt, messen zu dürfen."

3:1 hieß es zuletzt auswärts in Fürth für die Niedersachsen, anschließend daheim 7:0 gegen den späteren HSV-Bezwinger Osnabrück. "Unser Überzahlspiel, unser Ballbesitzspiel hat funktioniert, wir sind gierig gewesen", so die zufriedene Bewertung der jüngsten Eindrücke seines Teams durch den Trainer. "Das sind alles Elemente, die mir gut gefallen haben. Und trotzdem geht das Spiel bei null los. Düsseldorf steht zu Recht auf Platz eins. Es ist alles bereitet, dass es ein super Spiel wird. Der Rahmen ist gegeben: Ein großes Stadion, es werden viele Zuschauer da sein. Zwei gute Mannschaften, die die Intention haben, nach vorne zu spielen. Es wird kein großes Abtasten geben - darauf können wir uns alle freuen."

Sympathien für Gegenüber Thioune

Dass es freilich vom Charakter her eine andere Partie sein wird als zuletzt gegen den VfL, weiß der 96-Coach. "Vielleicht brauchen wir noch einen Tick mehr im Spiel gegen den Ball. Die Düsseldorfer wirken sehr stabil, deshalb brauchen wir eine konzentrierte Leistung. Dass wir kicken können, haben wir gezeigt. Da wird es sicher auch Räume geben, die wir bespielen können, um erfolgreich zu sein." Leitl verspricht ein Kräftemessen mit offenem Visier, denn: "Siege tun immer gut. Wir haben Lust auf dieses Spiel, weil es in dieser Konstellation auch zwei Mannschaften sind, die in den vergangenen Wochen gut performt haben. Wir wollen weiterhin kontinuierlich punkten. Wir können frei aufspielen, wollen das einbringen, was notwendig ist. Wenn wir konzentriert und fokussiert sind, wenn wir Intensität auf den Platz bekommen, werden wir gut spielen. Und dann sind wir für die Fortuna auch ein unangenehmer Gegner."

Man habe großen Respekt vor Düsseldorf, so Leitl. "Auch persönlich großen Respekt vor Daniel Thioune." Mit seinem Gegenüber bei den Rheinländern verbindet ihn ein Verhältnis, dass durchaus als Männerfreundschaft bezeichnet werden darf: "Ich kann von meiner Seite aus schon sagen, dass ich Daniel mag. Wenn wir uns sehen, ist da eine große Wertschätzung. Er ist ein herausragender Trainer und ein guter Typ." Stehen die Sympathien für den Gegner am Sonntag vor einer großen Bewährungsprobe? Nein. "Wir verstehen uns einfach gut. Jeder will sein Spiel gewinnen, da kommt der sportliche Reiz während der 90 Minuten dazu. Aber vor und nach dem Spiel ist das ein sehr gutes, kollegiales Verhältnis. Ich freue mich sehr, Daniel am Sonntag zu sehen."

Tresoldis Pech sorgt für Frust

Zum Personal: Unverändert hier der Stand gegenüber dem Osnabrück-Spiel. Neuzugang Max Christiansen fällt nach einem Schlag auf den Rücken weiterhin aus, ist auch immer noch nicht zurück im Training, sondern arbeitet eingeschränkt im Kraftraum. Max Besuschkow kehrt nach seinen Fersenproblemen erst in der kommenden Woche aus der Reha zurück. Weiterhin keine Option ist der an der Schulter verletzte Christopher Scott, der im Training nur behutsam in isolierter Form mitwirken kann.

Besonders bitter für Leitl: Die Infektion, die Youngster Nicolo Tresoldi seit dessen Debütwoche bei der U-21-Nationalmannschaft außer Gefecht setzt. "Für uns sehr unangenehm, dass Nicolo weiterhin krank ist. Es gefällt mir einfach nicht, dass er von der Nationalmannschaft zurückkommt und uns so lange ausfällt." Vorwürfe gegen den DFB, aus dessen Tross noch weitere Spieler nach dem 3:0-Sieg im Kosovo erkrankt heimgekehrt waren, will Leitl damit aber nicht verbunden wissen. "Ich spreche als Trainer von Hannover 96. Mir fehlt jetzt eine Option", so der 46-Jährige, der entsprechend Frust wegen seines Sturmtalents schiebt: "Weil es mir für den Jungen leid tut. Er war in einer Superform. Jetzt ist er akut krank. Wir brauchen wieder ein paar Tage, bis wir ihn heranführen." Dieses Wochenende und wahrscheinlich auch im nächsten Heimspiel gegen Wehen Wiesbaden werde Tresoldi nicht zur Verfügung stehen. "Das ist schon sehr ärgerlich. Nicolo hat es extremst erwischt. Aufgrund seines Infekts wird er viel verlieren. Eingliederung, Belastungssteuerung - das kann noch den einen oder anderen Tag dauern."

Michael Richter