Die Gastgeber, bei denen Trainer Jan Zimmerman nach dem 1:1 in Düsseldorf zweifach wechselte, starteten nach sechs sieglosen Ligaspielen gut in die Partie. Immer wieder störten die 96er den Gast im Aufbau und provozierten so hohe Ballgewinne, aus denen die zweitschwächste Offensive der Liga - nur Tabellenschlusslicht Ingolstadt hatte vor dem Spieltag mit acht Treffern weniger Tore erzielt als Hannover (10) - jedoch kein Kapital schlagen konnte. Dennoch gehörte die erste halbe Stunde den Niedersachsen, die sich aber weder durch Beier (15., 29.) noch durch Topscorer Kerk (17.) für ihren guten Beginn belohnten.
Paderborn startet harmlos
Die Gäste von Lukas Kwasniok, der im Vergleich zum 2:1 gegen Ingolstadt ebenfalls auf zwei Positionen rotierte, konnten sich derweil in den ersten 30 Minuten kaum Offensivszenen erarbeiten. Ein ums andere Mal suchte der SCP durch lange Bälle seine schnelle Doppelspitze aus Michel und Pröger, stellte die 96-Defensive um Kapitän Franke damit aber nicht vor große Probleme. Erst in den letzten Minuten des ersten Durchgangs gelang es dem Tabellendritten vereinzelt kontrolliert ins letzte Drittel zu spielen. Mehr als ein halbwegs gefährlicher Distanzschuss durch Justvan (45.) sprang aber nicht mehr für die Ostwestfalen heraus.
Der 14. Spieltag
Dementsprechend reagierte Kwasniok in der Pause und brachte im Angriff Platte für den unauffälligen Pröger. In den Anfangsminuten änderte sich das Bild zunächst allerdings nicht: Hannover lief weiter hoch an, provozierte lange Bälle und kam immer wieder zu Ballgewinnen durch Ungenauigkeiten der Gäste. Klare Chancen folgten diesen guten Momenten jedoch nicht. Zwar tat sich der SCP gegen das situative hohe Pressing der Hannoveraner weiterhin schwer, kam aber dennoch zu Großchancen zur Führung durch Kapitän Schallenburg (56.) und Srbeny (58.).
Alu-Pech und Platzverweis
Knapp zehn Minuten später kam es dann zur Schlüsselszene des Spiels: Nach einem langen Ball verlängerte Platte auf Michel, der Börner entwischte und vom Innenverteidiger der Niedersachen kurz vor dem Strafraum umgegrätscht wurde wofür Schiedsrichter Dingert die Rote Karte zückte (67.). In der Folge wurde die Partie wilder und ruppiger, Paderborn hatte mehr Spielanteile und kam zu weiteren guten Chancen. Erst zirkelte Justvan den fälligen Freistoß an den linken Pfosten (69.), eher er keine zehn Minuten später den rechten Pfosten traf (76.). Doch auch die Hannoveraner, die sich nun deutlich mehr auf Gegenstöße verlagerten, durch Weydandt an der Führung, der ebenfalls Alu traf (73.).
Christian Dingert verweist 96-Verteidiger Julian Börner wegen einer Notbremse des Feldes. imago images/Joachim Sielski
In der Schlussviertelstunde drückte Paderborn die Niedersachen immer tiefer in die Hälfte der Hausherren, kam aber gegen die aufopferungsvoll kämpfende Heimmannschaft nicht wirklich durch. Eine Vielzahl an hohen Bällen fand den Weg in den Strafraum der 96er, wirklich gefährlich wurde aber keiner davon. Die Niedersachsen klettern damit zunächst zwei Ränge auf den 13. Platz - Kiel und Dresden können jedoch nachlegen - während Paderborn den Sprung an die Tabellenspitze verpasst.
Am kommenden Spieltag trifft Hannover nächsten Samstag (13.30 Uhr) in Karlsruhe gefragt. Genau 24 Stunden später erwartet Paderborn Aufsteiger Hansa Rostock.