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Darts-WM: Gurney hat drei böse Vorahnungen, Gerwyn Price im Halbfinale

Darts-WM: Spannung bis zum Entscheidungsleg

Gurney hat drei böse Vorahnungen: Price zieht ins Halbfinale ein

Lautstark und erfolgreich: Gerwyn Price pflegt seine besten Würfe mit anschließenden Schreien zu garnieren.

Lautstark und erfolgreich: Gerwyn Price pflegt seine besten Würfe mit anschließenden Schreien zu garnieren. Getty Images

Der 35 Jahre alte Waliser Price sicherte sich die ersten beiden Sätze im Viertelfinalmodus "Best of nine" sehr ungefährdet, weil sein Kontrahent Gurney trotz einer Eröffnungs-180 nur schwer ins Spiel fand. Zum Auftakt des dritten Durchgangs breakte der 34 Jahre alte Nordire aber, schaffte den Anschluss und veredelte diesen kurz darauf. Weil Price nämlich beim Checkout auf die Doppelfelder patzte, war die Partie plötzlich völlig offen - 2:2.

Gurney hätte am Anfang von Satz fünf den Spieß weiter herumdrehen können, verpasste aber zweimal die Doppel-20 und damit das nächste Break. Im dritten Leg fehlten nur Millimeter zu einem 170er-Finish, im vierten traf der Nordire die Doppel-16 nicht - und so kam es, wie es in diesen Fällen oft kommt: Price räumte mit einem brillanten 143er-Checkout ab und holte die 3:2-Satzführung. Direkt vor dem Satzdart von Price nickte Gurney schon mit dem Kopf und schaute zu Boden: Er wusste offensichtlich, was passieren würde.

Price gelingt plötzlich fast nichts mehr

Der Drei-Dart-Schnitt steigerte sich bei beiden Profis allmählich über die 100-Punkte-Marke, doch auf konstantem Weltklasse-Niveau spielte keiner der beiden. Wieder ließ Gurney im sechsten Satz Chancen liegen, wieder nickte er desillusioniert vor Price' Versuch auf den Satzgewinn. Wieder tat der Favorit aus Wales wie geheißen - 4:2!

Wer nun erwartete, dass der immer wieder nach gelungenen Würfen laut jubelnde Price das Spiel nach Hause bringen würde, sah sich getäuscht: Ihm gelang plötzlich fast nichts mehr, beide folgende Durchgänge gab er mit jeweils 0:3 in den Legs ab. Es ging also in den Entscheidungssatz - und dort gar ins Entscheidungsleg. Spätestens hier zeigte sich noch einmal, wie ausgeglichen sich die Partie gestaltete, nicht nur nach dem Average (Price: 96,36; Gurney: 96,25) zu urteilen. Das bessere Ende besaß Price, Gurney winkte schon enttäuscht ab, bevor sein Kontrahent zum Matchdart auf die Doppel-20 antrat. Seine Vorahnung täuschte ihn auch diesmal nicht.

Price trifft nun auf Bunting

Am Nachmittag hatte der zweimalige Weltmeister Gary Anderson das Märchen des Dirk van Duijvenbode mit einem klaren 5:1-Sieg jäh beendet. Außerdem war Stephen Bunting erstmals bei einer Weltmeisterschaft ins Halbfinale eingezogen (5:3 gegen Krzysztof Ratajski). Er duelliert sich nun mit Price.

pab

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