Bundesliga

Guirassy und das Kölner Kryptonit

Wie in der Hinrunde bleibt Stuttgarts Torjäger erfolglos

Guirassy und das Kölner Kryptonit

Stuttgarts Sergou Guirassy (r.) gegen Kölns Julian Chabot.

Stuttgarts Sergou Guirassy (r.) gegen Kölns Julian Chabot. IMAGO/Hartenfelser

Die Stadt von Rhein hat für Guirassy und dessen Karriere eine besondere Bedeutung. Zwischen Juli  2016 und Januar 2019 trug der gebürtige Franzose das Trikot des FC. Von der Regionalliga mit der Reserve des Traditionsklubs über die 2. Bundesliga, die Bundesliga, den DFB-Pokal bis in die Europa League. Doch der Traum, in Deutschland Ansehen und Renommee zu erlangen und seiner Karriere den großen Schub zu verleihen, erfüllte sich nicht.

Dies gelang Guirassy in Stuttgart, wo er im Sommer 2022 angeheuert hat. Der 27-Jährige wird seinen eigenen und den Ansprüchen an ihn mehr als gerecht, reiht viele starke Leistungen aneinander. Nur gegen Köln will es nicht so richtig klappen. Wie schon im Hinspiel, das der VfB dank eines Doppelpacks des diesmal verletzt fehlenden Deniz Undav mit 2:0 gewann, blieb dem Nationalspieler Guineas ein Treffer verwehrt. Der FC und vor allem Gegenspieler Julian Chabot sind wie Kryptonit für den Stuttgarter Supermann.

Guirassy schwächelt vor dem Tor, wenn es gegen seinen Ex-Klub und dessen Abwehrhühnen geht. Zusammen mit Innenverteidiger-Kollege Luca Kilian machte ihm Chabot auch diesmal das Leben sehr schwer. Und wenn er den beiden dennoch mal entwischen sollte, war ein anderer Kölner mit einem Körperteil zur Stelle, um einen Treffer des Wahl-Schwaben zu verhindern.

Seine beste Chance war ein Kopfball, den der Stürmer nach einer Flanke von Woo-Yeong Jeong in der 17. Minute ganz knapp am langen Eck über das Tor setzte. Sportchef Fabian Wohlgemuth zeigt sich nicht zufrieden. Guirassy habe sich "oft in der Doppeldeckung" wiedergefunden und über die gesamte Spielzeit "aufgerieben beim Anlaufen. Er hatte außerdem die Chance mit dem Kopfball in der ersten Halbzeit. Deshalb war es eine ordentliche Leistung".

Seinem Gegenüber hat das Duell mit dem Torjäger gefallen. "Es war ein körperbetontes Duell", sagt  Chabot, der auch in der Hinrunde seinem Gegenüber kein Tor gegönnt hatte. "Die ganze Liga weiß inzwischen, was Serhou draufhat. Er verfügt in allen Bereichen über Qualität. Ob in der Luft oder am Boden. Sich mit solchen Spielern zu messen, macht Spaß."

Wohlgemuth: "Die letzte Überzeugung, die letzte Gier im Strafraum hat gefehlt"

Letztlich lag es nicht am VfB-Torjäger allein, dass die Partie nicht gewonnen wurde. "Wir waren oft im letzten Drittel, hatten viele Aktionen im Strafraum", erklärt Wohlgemuth. Aber die letzte Überzeugung, die letzte Gier im Strafraum hat gefehlt. Wir hatten die Gelegenheiten, das Spiel zu gewinnen." Die allerdings die gesamte Mannschaft vergeben hat.

George Moissidis

Bilder zur Partie VfB Stuttgart gegen 1. FC Köln