Da ist es also wieder, wie bei fast jedem Turnier: das vermeintlich vorgezogene Finale. Im ersten Viertelfinale zwischen Gastgeber Deutschland und Spanien treffen am Freitag (18 Uhr, LIVE! bei kicker) die beiden Mannschaften aufeinander, die in den Augen vieler bei der EM 2024 bisher den besten Eindruck gemacht haben.
"Vom Fußballerischen und der Attraktivität, aber auch der Effektivität her stoßen zwei der aktuell drei, vier besten Mannschaften aufeinander", freut sich auch DFB-Kapitän Ilkay Gündogan, der in Spanien, beim FC Barcelona, sein Geld verdient. Auch wenn er im Gespräch mit der ARD das mit dem vorgezogenen Finale so nicht in den Mund nahm.
Nichtsdestotrotz gab sich der offensive Mittelfeldspieler selbstbewusst, nachdem sich Spaniens Mittelfeldmann Rodri zuletzt geäußert hatte, dass er glaube, dass die Deutschen über ihren Viertelfinalgegner "nicht so glücklich" sind: "Wir können und werden mehr als mithalten, wir haben auch extreme Qualitäten", so Gündogan. "Ich glaube, dass sie mehr Respekt vor uns haben, als sie gerade öffentlich zugeben."
Georgien offenbarte spanische Schwachstellen
"Das Kroatien-Spiel (3:0) war nicht so deutlich, wie es vom Ergebnis her scheint. Auch Georgien (4:1) hat ein, zwei Schwachstellen aufgezeigt", ging der 33-Jährige ins Detail - und kam an diesem Punkt auch auf seinen gerade mal halb so alten Vereinskameraden Lamine Yamal zu sprechen.
Der trickreiche Linksfuß, bei La Roja auf Rechtsaußen bereits gesetzt, bricht bei der EM aktuell etliche Altersrekorde - und durch sämtliche Abwehrreihen. "Wenn du die Bälle zu schnell verlierst, ist er vielleicht der Haupt-Umschaltspieler der Spanier, fast schon auch der gefährlichste", warnt Gündogan. Doch er weiß auch, wo der 16-Jährige noch anfällig ist.
Spanien, das unter Trainer Luis de la Fuente Elemente früherer Europameister-Mannschaften wieder aufleben lässt, sich aber auch etwas neu erfindet, besticht 2024 durch Flügelspiel und extremes Pressing. Schwächen dieser durchaus riskanten Herangehensweise erahnt Gündogan dabei auch in Yamals Rücken: "Gerade seine Aktivität im Verteidigen ist nicht die größte, da muss er noch viel lernen. Da gibt es für uns vielleicht Möglichkeiten, Räume zu bespielen, die er nicht so gut abdeckt." Und dann heißt es ab die Post - für die deutschen Umschaltspieler.