NHL

Großer Tag für San Jose: Nicht nur Celebrini soll Sharks-Rebuild verkürzen

Erste Draft-Runde in Vegas mit kleineren Überraschungen

Großer Tag für San Jose: Nicht nur Celebrini soll Sharks-Rebuild verkürzen

Top-Pick Macklin Celebrini (2.v.li.), unter anderem mit San Joses General Manager Mike Grier (li.), Sharks-Legende Joe Thornton (re.) und NHL-Commissioner Gary Bettman (2.v.re.).

Top-Pick Macklin Celebrini (2.v.li.), unter anderem mit San Joses General Manager Mike Grier (li.), Sharks-Legende Joe Thornton (re.) und NHL-Commissioner Gary Bettman (2.v.re.). IMAGO/USA TODAY Network

Ausgetragungsort des Drafts in der Spielerstadt im US-Bundesstaat Nevada war "The Sphere", das brandneue nach außen wie innen mit LED bestückte gigantische kugelförmige Unterhaltungszentrum in Las Vegas. Draft-Lottery-Gewinner San Jose wählte hier wie erwartet den als kommender Star geltenden Macklin Celebrini an erster Stelle aus.

Schon zehn Plätze weiter durfte Mike Grier, der General Manager der Sharks nach einem im Vorfeld des Drafts getätigten Tausch mit den Buffalo Sabres erneut auf das Podium - und wählte nach Celebrini nun Verteidiger Sam Dickinson aus. Damit gelang es den Kaliforniern, sich auch noch einen der sechs hoch gehandelten Abwehrspieler zu sichern.

Anaheim überrascht und ein Iginla auf den Spuren das Vaters

Abgesehen von dem aus Belarus stammenden Artyom Levshunov, den die Chicago Blackhawks an zweiter Stelle holten, waren es in den ersten neun des Drafts nahezu ausschließlich Stürmer, die ausgewählt wurden: Die Anaheim Ducks überraschten mit dem von den meisten Experten erst Mitte der ersten Runde gehandelten Beckett Sennecke, ehe die Montreal Canadiens an fünfter Stelle den hoch veranlagten Russen Ivan Demidov holten, der in Sachen Talent aus zweitbester Spieler nach Celebrini galt.

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Direkt danach sicherte sich der frisch aus Arizona weggezogene neue Utah Hockey Club mit Tij Iginla den Sohn von NHL-Legende Jarome Iginla, der nun in Salt Lake City mit Josh Doan mit einem weiteren sehr bekannten Namen zusammenspielen wird. Doan ist der Sohn von Franchise-Legende Shane Doan, der wie sein Sohn für den Vorgänger-Klub gespielt hatte. Kurios: Als Juniorenspieler hatten schon die beiden Senioren, Jarome und Shane, zwei Jahre im selben Team gestanden.

Spektakuläres Ambiente: Der Austragungsort des Drafts 2024, "The Sphere" in Las Vegas. IMAGO/USA TODAY Network

Oilers tauschen sich in Runde eins zurück

Auch wenn es im Vorfeld vor allem im mittleren und hinteren Bereich bereits zahlreiche getauschte Draft-Rechte gegeben hatte, blieb es in dieser Hinsicht während des Drafts zumindest zu Beginn sehr ruhig; ein Trend, der sich schon in den letzten Jahren am Draft-Abend abgezeichnet hatte.

Einzig die Minnesota Wild tauschte in der oberen Draft-Hälfte - zunächst an 13. Stelle liegend - mit den Philadelphia Flyers den Platz und legte dafür noch ein Draftrecht der 3. Runde 2025 dazu. Und so holte sich die Wild den etwas überraschend aus den Top-10 gefallenen Zeev Buium, der als potenzieller Powerplay-Quarterback in der NHL gilt.

Stanley-Cup-Sieger Florida Panthers und Finalist Edmonton Oilers besaßen ihre Draftrechte der ersten Runde nach Tauschgeschäften nicht mehr. Die Oilers tauschten sich kurzfristig aber wieder in die erste Runde zurück und erhielten von Philadelphia Pick 32 (usprünglich von Florida), mit dem Edmonton Stürmer Sam O'Reilly auswählte. Die Flyers erhalten dafür das Draftrecht der 1. Runde 2025 der Oilers (Top-12-protected).

Oswald mit Chancen - Norweger schreiben Geschichte

Ein deutscher Spieler wurde in der ersten Runde nicht ausgewählt. Die besten Chancen, in den späteren Runden ausgewählt zu werden, hat wohl U-20-Nationalspieler Veit Oswald (19), der in seinem eigentlichen Draftjahr 2023 nicht ausgewählt worden war, der sich zuletzt nicht nur beim EHC Red Bull München in der DEL in seinem ersten vollen Jahr (47 Spiele, 11 Tore, 8 Assist) sehr gut entwickelt hatte. Er könnte als sogenannter "Overager" am zweiten Tag des Drafts in Las Vegas gezogen werden.

Ein großer Tag war es aber nicht nur für San Jose, sondern auch für Norwegen: Denn die Stürmer Michael Brandsegg-Nygard (an 15. Stelle zu Detroit) und Verteidiger Stian Solberg (an 23. nach Anaheim) schrieben für ihr Land gleich doppelt Eishockey-Geschichte. Denn kein Norweger war jemals vor ihnen in der ersten Draft-Runde ausgewählt worden.

jom

Bilder: Große Emotionen, vergebene Chancen und ein begehrter Pokal