U 21

Gregoritsch über Sané: "Was der heute gespielt hat..."

Erfolgreiche Rückkehr zur "Knappen-Connection" der U 21

Gregoritsch über Sané: "Was der heute gespielt hat..."

Einzig Nationaltrainer Horst Hrubesch wollte das allgemeine Lob für Leroy Sané nicht noch auf die Spitze treiben.

Einzig Nationaltrainer Horst Hrubesch wollte das allgemeine Lob für Leroy Sané nicht noch auf die Spitze treiben. imago

Kurzer Blick nach rechts - und ein schneller Sprint links vorbei: So dynamisch wie vorher auf dem Spielfeld seine Gegenspieler umdribbelte Leroy Sané nach dem erfolgreichen Qualifikations-Gipfeltreffen der deutschen U 21 mit Österreich (4:2) auch die Journalisten in der Mixed Zone. Selbst Auskunft geben wollte der Rückkehrer aus dem Kreis der A-Mannschaft nicht, über ihn wurde aber ohnehin genug geredet.

"Das ist ein unglaublicher Spieler, das muss ich ehrlich sagen", staunte Österreichs Trainer Werner Gregoritsch angesichts der Leistung des Schalkers und zog den direkten Vergleich mit Englands Nachwuchshoffnung Raheem Sterling: "Vor ein, zwei Jahren haben wir gegen ihn gespielt, der war für mich schon das Maß aller Dinge in diesem Alter von der Schnelligkeit und Beweglichkeit. Aber was der Sané heute gespielt hat..." Sterling, mit 20 rund ein Jahr älter, war vor der Saison für rund 68 Millionen Euro vom FC Liverpool zu Manchester City gewechselt.

Spielersteckbrief L. Sané
L. Sané

Sané Leroy

Trainersteckbrief Hrubesch
Hrubesch

Hrubesch Horst

Ob der Vergleich angebracht ist, sei dahin gestellt. Recht hatte Gregoritsch auf jeden Fall mit seiner nächsten Einschätzung: "Mit diesem Spieler wächst das Selbstbewusstsein und die Qualität der Mannschaft." Insbesondere Sanés Nebenleute Max Meyer und Kapitän Leon Goretzka profitierten von der Rückkehr ihres Schalker Teamkollegen, drei der vier deutschen Treffer gingen auf das Konto der Knappen-Connection. "Das sind überragende Jungs, ganz, ganz wichtig für unser Team. Für Leroy freut es mich riesig, dass er oben reinschnuppern durfte und er hat sich schnell wieder hier eingefunden und ein überragendes Spiel gezeigt", lobte Davie Selke, der den vierten Treffer beisteuerte.

Werner Gregoritsch

Beeindruckt von Sanés Leistung: Österreichs U-21-Trainer Werner Gregoritsch. picture alliance

Sanés Läufe ziehen den Gegner auseinander

Überhaupt wirkte das deutsche Angriffsspiel nach Anfangsproblemen deutlich frischer als noch am Freitag beim 3:1 gegen Aserbaidschan: Sanés Tempoläufe von der rechten Seite in Richtung Mitte zogen den Gegner mehrmals auseinander, Gegenspieler Christoph Martschinko wirkte defensiv zeitweise überfordert. Von den dabei entstandenen Lücken profitierte vor allem Meyer, der auf seiner linken Seite immer wieder das Zusammenspiel suchte und mit einem sehenswerten Fernschuss zum Ausgleich traf.

Und auch wenn Goretzka selbst nicht von einem Schalker Abend sprechen mochte ("Das war eher ein Abend der U 21. Wenn wir hier sind, sind alle gleich, da spielt der Verein keine Rolle."), sorgte er beim zwischenzeitlichen 2:1 für den Höhepunkt des Zusammenspiels, als er einen Freistoß von Meyer einköpfte, den Sané herausgeholt hatte.

Spielbericht

Einzig Nationaltrainer Horst Hrubesch wollte das allgemeine Lob für Sané nicht noch auf die Spitze treiben. Auch auf zweimalige Nachfrage zu seinem "Neuzugang" hob der 64-Jährige, ganz Diplomat, lieber andere Spieler hervor: "Das ist ja nicht nur Leroy. Das ist Max Meyer genauso, das ist Davie Selke, der lange Wege geht da vorne. Jule Weigl, Leon Goretzka, die im Mittelfeld organisieren." Da schloss sich der als aktiver Stürmer eher weniger für seine Dribblings gerühmte Hrubesch seinem Spieler an: Rechts angetäuscht, links vorbei.

Patrick Kleinmann