Champions League

Glasner moniert Standards für den "Friedensnobelpreis"

Wie gefährlich ist Frankfurt in dieser Saison nach ruhenden Bällen?

Glasner moniert Standards für den "Friedensnobelpreis"

SGE-Coach Oliver Glasner hatte auf der Pressekonferenz nach der Niederlage gegen Napoli die Lacher auf seiner Seite.

SGE-Coach Oliver Glasner hatte auf der Pressekonferenz nach der Niederlage gegen Napoli die Lacher auf seiner Seite. IMAGO/Ostseephoto

Glasner hatte die Lacher auf seiner Seite, als er auf der Pressekonferenz nach dem Achtelfinale-Hinspiel gegen den italienischen Tabellenführer süffisant anmerkte: "Wir bekommen den Friedensnobelpreis bei unseren Offensivstandards, weil wir da nicht zum Abschluss kommen." Kein Widerspruch, aus vier Ecken resultierte keinerlei Torgefahr. Am Ende standen 2:9 Chancen auf dem Block, brenzlig wurde es für Napoli nur bei Randal Kolo Muanis Abschluss aus spitzem Winkel (5.) und Daichi Kamadas Schuss in der Schlussphase (81.). Nach der mutigen Anfangsphase, in der das Team situativ sehr hoch presste, gelang es kaum noch, in die gefährlichen Zonen einzudringen.

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Insgesamt schneidet die Mannschaft bei ruhenden Bällen in dieser Saison jedoch gar nicht mal schlecht ab. In der Bundesliga liegt die Eintracht mit neun Standardtoren auf Platz 7, die Elfmeter nicht eingerechnet. Inklusive Strafstöße kommt das Team auf 13 Treffer nach ruhenden Bällen, was lediglich von vier Teams getoppt wird; mit 19 Standardtoren führt der SC Freiburg das Ranking an. Vier Tore erzielte Frankfurt jeweils nach Ecken und Freistößen (zwei direkt verwandelt), ein Tor fiel nach einem Einwurf. Für ein Tor nach einer Ecke benötigt die SGE im Schnitt 27,3 Versuche, der Bundesligaschnitt liegt knapp besser bei 26,1 Ecken. In der Champions League trafen die Hessen je einmal infolge eines Eckballs, eines Freistoßes und eines Elfmeters. Dazu kommt noch ein Standardtor im DFB-Pokal, wo Hrvoje Smolcic bei den Stuttgarter Kickers nach einer Ecke traf.

Unterm Strich ist das keine schlechte Bilanz bei Offensivstandards. Trotzdem ist Glasners Kritik verständlich

Julian Franzke

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