Die Chance, mit einem Sieg gegen Freiburg noch den 7. oder gar 6. Platz zu erklimmen, ist eher theoretischer Natur. Bedeutsam ist die Partie dennoch, allein schon, um sich mit einer starken Leistung ein gutes Gefühl vor dem DFB-Pokal-Finale gegen Leipzig zu holen. Als Testspiel für das Endspiel sieht Glasner die Partie gegen den Sport-Club allerdings explizit nicht. "Wir würden es uns nie verzeihen, wenn Wolfsburg verliert, und wir hätten etwas getestet und unsere Hausaufgaben nicht gemacht. Deshalb werden wir mit der besten Mannschaft spielen, die uns zur Verfügung steht", kündigt Glasner an.
Im Vergleich zum 2:2 auf Schalke wird er seine Elf wohl zumindest auf einer Position verändern. Rode, der in Gelsenkirchen einen Schlag aufs Sprunggelenk abbekam, konnte seither noch nicht mit der Mannschaft trainieren. "Es sieht so aus, als könnte er morgen unter Umständen das Training absolvieren, danach werde ich mich mit ihm unterhalten, ob es klug ist zu spielen", erklärt Glasner. Er rechnet damit, dass der Kapitän spätestens zu Beginn der neuen Trainingswoche wieder voll dabei ist.
An Alternativen mangelt es nicht. Glasner könnte Daichi Kamada ins defensive Mittelfeld zurückziehen und Lindström im rechten offensiven Halbraum aufbieten. Rode könnte aber auch positionsgetreu durch Dina Ebimbe ersetzt werden. Für die nach ihren Verletzungen ins Mannschaftstraining zurückgekehrten Philipp Max und Kristijan Jakic käme ein Einsatz von Beginn an wahrscheinlich noch zu früh.
Glasner verweist darauf, dass seine Mannschaft 2023 in der Bundesliga und im DFB-Pokal zu Hause ungeschlagen ist und betont: "Wir wollen einen tollen Abschied feiern." Zuversichtlich stimmt ihn der "Mix aus Ernsthaftigkeit und Spaß im Training", die Spieler seien "topmotiviert". Nachlässigkeiten darf sich mit Blick auf das Pokalendspiel auch keiner erlauben, Glasner bekräftigt: "Die beste Möglichkeit, sich für Berlin zu empfehlen, ist am Samstag gegen Freiburg. Wenn einer denkt, er könnte ein bisschen Klamauk machen, kannst du auch ganz schnell auf der Bank sitzen. Das weiß jeder. Diesen Eindruck habe ich aber überhaupt nicht. Die Spieler vermitteln mir das Gefühl, dass sie gegen Freiburg unbedingt gewinnen wollen."
Für den Trainer wird es das letzte Heimspiel sein, bevor sich die Wege im Sommer trennen. Die Zeit für "große Wehmut" sieht er allerdings noch nicht gekommen, schließlich will er sich am 4. Juni mit dem DFB-Pokal auf dem Frankfurter Römer verabschieden: "Ich hoffe, dass ich am 5. Juni richtig Kopfweh habe, weil wir so gefeiert haben ..."
