Bundesliga

Glasner fordert "absolute Verteidigungsmentalität"

Frankfurt: Defizite bei der Balance - Rode und Jakic fraglich

Glasner fordert "absolute Verteidigungsmentalität"

Mit kicker-Note 1,0 für sein Spiel gegen die TSG Hoffenheim ausgezeichnet: Jesper Lindström.

Mit kicker-Note 1,0 für sein Spiel gegen die TSG Hoffenheim ausgezeichnet: Jesper Lindström. IMAGO/Kessler-Sportfotografie

Es zeichnet den Trainer Oliver Glasner aus, dass er selbst nach sieben Siegen aus acht Pflichtspielen die Zügel nicht lockerlässt und auf Defizite hinweist, die angesichts all der Euphorie leicht in den Hintergrund geraten könnten. So ist es auch kein Zeichen von Überheblichkeit, wenn der Österreicher nach dem furiosen 4:2 gegen Hoffenheim verlangt, in Mainz noch etwas auf die jüngsten Leistungen "draufzupacken".

Glasner will die richtige Balance im Spiel

Die einfachen Gegentore gegen die TSG sind ihm verständlicherweise ein Dorn im Auge. "Wir haben viel Luft nach oben, vielleicht nicht in einzelnen Phasen des Spiels, aber hinsichtlich der Konstanz über die gesamte Spielzeit. Durch inkonsequentes Verteidigen haben wir Hoffenheim zu einfach ins Spiel zurückkommen lassen, und auch danach bekamen wir in der einen oder anderen Situation nicht die Konsequenz und absolute Verteidigungsmentalität auf den Platz. Hoffenheim kam noch zu zwei, drei richtig guten Chancen", moniert Glasner. Er verweist auf die situativ fehlende Absicherung, die beim Spielstand von 3:2 unter anderen zu einem gefährlichen Konter der TSG führte. "Es reicht, wenn fünf Spieler in den Angriff involviert sind. Wir brauchen nicht sieben oder acht Spieler im gegnerischen Strafraum. Vor lauter Euphorie und Spielfreude haben wir ein-, zweimal vergessen, dass es noch Defensivarbeit gibt." Seine Mannschaft wies er in der Analyse der Partie deshalb explizit auf die Bedeutung der richtigen "Balance im Spiel" hin: "Sie sollen die Freude und den Bock auf Fußball beibehalten, aber die anderen Aufgaben nicht vergessen."

Angstgegner Mainz wartet auf die SGE

Das wird auch in Mainz wichtig sein. Glasner warnt vor einem "kompakten, aggressiven" Gegner, der "blitzschnell in die Spitze" spielt. Ein Blick auf die Statistik genügt, um zu sehen, wie hoch die Früchte für Frankfurt in Mainz hängen: 18-mal spielten die Hessen in der 1. und 2. Liga bei den 05ern, ein Sieg sprang dabei erst einmal heraus: In der Saison 2020/21 verwandelte André Silva beim 2:0-Erfolg zwei Strafstöße. Hinzu kommt ein 1:0-Sieg im DFB-Pokal, der jedoch schon 36 Jahre zurück liegt. In all den Jahren spielten sich die Mainzer gegen die SGE ein ums andere Mal in einen Rausch. Glasner sieht sein Team angesichts des starken Laufs natürlich dennoch "gut gerüstet, um diese Herausforderung anzunehmen und erfolgreich zu beenden".

Das hat sich nicht ganz so entwickelt, wie wir uns das erhofft haben.

Oliver Glasner über die Verletzung von Kapitän Sebastian Rode

Personell gibt es noch zwei Fragezeichen. Kapitän Sebastian Rode hat seine Wadenbeschwerden noch immer nicht ganz auskuriert. "Das hat sich nicht ganz so entwickelt, wie wir uns das erhofft haben. Im Abschlusstraining wird sich zeigen, ob die Wade das aushält", sagt der Coach. Auch Kristijan Jakic ist ein Wackelkandidat. Der kroatische WM-Teilnehmer bekam gegen Hoffenheim einen Schlag ab und knickte um, weshalb sein Knöchel noch etwas geschwollen ist.

Julian Franzke

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