Der FC Memmingen verzeichnete in diesem Sommer einen signifikanten Personalumbruch mit 14 Weggängen und sieben externen Zugängen. Am Mittwoch kam der achte Neue hinzu, ein durchaus prominenter und im Allgäu bestens bekannter Mann: Timo Gebhart, in Memmingen geboren und mit 15 Jahren in die Welt des Profifußballs hinausgezogen, dürfte der Königstransfer des FCM in diesen Monaten sein.
Gebhart (31) unterschrieb beim Tabellenvorletzten der Regionalliga Bayern einen Einjahresvertrag mit der Option auf einen ablösefreien Wechsel im Winter. Nach kicker-Informationen ist vorgesehen, dass Gebhart zunächst für die U 21 des Klubs aufläuft, die in der sechstklassigen Landesliga kickt.
Spielersteckbrief Gebhart
Kein Vertrag mehr bei den Löwen
Gebhart kehrt mit der Erfahrung von 29 Einsätzen für die Nachwuchsmannschaften des DFB, sechs Champions-League- sowie vier Europa-League-Spielen (alle für den VfB Stuttgart) und genau 100 Partien in der Bundesliga nach Memmingen zurück. Ferner war der Mittelfeldmann 43-mal in der 2. Liga (für Stuttgart, Nürnberg und 1860 München) aktiv. Für die Löwen absolvierte Gebhart in der vergangenen Drittliga-Saison 27 Einsätze (drei Tore), erhielt danach aber keinen Vertrag mehr.
Also hielt er sich seit zwei Wochen im Team von Esad Kahric (61) fit. Für den Memminger Cheftrainer ist der Neue ein alter Bekannter: Kahrics Sohn Dino ist mit Timo Gebhart seit langem eng befreundet und wohl nicht ganz unschuldig daran, dass der Kontakt zustande kam. Nach eigener Aussage lehnte Gebhart zwei Angebote aus dem Ausland ab und spielt nun wieder im Stadion an der Bodenseestraße, wo er sich bestens auskennt. "Hier habe ich meine ganze Kindheit erlebt", sagt der Mittelfeldspieler, der einst vom Stadtrivalen BSC Memmingen zum FCM gewechselt war und dann den Sprung in den Profibereich schaffte: "Jetzt kann ich etwas zurückgeben." Gebhart soll bestenfalls ein Leitwolf in der neu formierten jungen Truppe werden.
