Dass man in Nürnberg auf einen Sieg der Fürther hofft, dürfte nicht allzu häufig vorkommen. An diesem Wochenende aber könnte die Spielvereinigung dem ungeliebten Nachbarn zum Klassenerhalt verhelfen. Voraussetzung dafür wäre, das letzte Saisonspiel gegen den Karlsruher SC am Sonntag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) im Sportpark Ronhof nicht zu verlieren.
Dafür dürfte das Kleeblatt trotz der bereits feststehenden "fränkischen Meisterschaft" genug eigenen Antrieb mitbringen: Zum einen winkt die beste Abschluss-Platzierung seit 2014, als die Weiß-Grünen auf Rang drei landeten. Seitdem war Platz acht (2017) das höchste der Gefühle. Aktuell ist Fürth Achter - rechnerisch ist zwischen Rang sechs und zehn noch alles möglich. Eine möglichst hohe Platzierung für das TV-Ranking dürfte Motivation genug sein.
Caligiuri sagt "Servus!"
Ein weiterer Anreiz ist, Kapitän Marco Caliguri würdig zu verabschieden. Der Vertrag des 36-jährigen Innenverteidigers wird nicht verlängert. Am Sonntag wird der Deutsch-Italiener zum letzten Mal das Kleeblatt auf der Brust tragen. Von 2007 bis 2010 sowie von 2014 bis 2020 schnürte Caligiuri die Fußballschuhe für die Mittelfranken und machte in diesem Zeitraum 180 Spiele für die Spielvereinigung.
Funk betreibt Eigenwerbung
Wer hinter Caligiuri das Tor hüten wird, ist dagegen noch offen. Stammkraft Sascha Burchert (30) musste in den letzten beiden Partien wegen Rückenproblemen passen, wurde aber würdig vom über sechs Jahre jüngeren Marius Funk (24) vertreten. Der Ersatzmann behielt gegen Heidenheim (0:0) eine weiße Weste (kicker-Note 2,5) und wurde nach dem Auswärtsspiel in Bochum (2:2) in die "Elf des Tages" berufen (kicker-Note 2,0). Eine herausragende Leistung für einen Torwart, der seine ersten beiden Zweitliga-Spiele in dieser Saison absolvieren durfte und praktisch ohne Spielpraxis war. Zusammen mit Burchert hatte Funk Anfang Mai bis 2022 verlängert. Gut möglich, dass Fürth ihm eine Perspektive für die Zukunft aufzeigen konnte. Für die neue Saison dürfte der Konkurrenzkampf zwischen den Pfosten toben.