Tennis

Thriller: Dominic Thiem entreißt Alexander Zverev den US-Open-Titel

Finale in New York: Hamburger gibt 2:0-Satzführung her

Fünfsatz-Thriller: Thiem entreißt Zverev den US-Open-Titel

Pure Erleichterung in einem Bild: Dominic Thiem wirft sich nach dem US-Open-Sieg 2020 überglücklich zu Boden.

Pure Erleichterung in einem Bild: Dominic Thiem wirft sich nach dem US-Open-Sieg 2020 überglücklich zu Boden. Getty Images

Der deutsche Tennisprofi Alexander Zverev hat den ersten Grand-Slam-Titel seiner Karriere verpasst. Der 23 Jahre alte Hamburger verlor am Sonntag (Ortszeit) im Endspiel der US Open im New Yorker Flushing Meadows Park gegen den Österreicher Dominic Thiem mit 6:2, 6:4, 4:6, 3:6, 6:7 (6:8).

Es war ein Krimi in bester Alfred-Hitchcock-Manier, beide Athleten gingen an ihre Grenzen, erlebten Höhen wie Tiefen - und mussten sich am Ende in einem nervenaufreibenden Tiebreak um den Titel duellieren. Mit dem besseren Ende für Thiem, der damit selbst seinen ersten Grand-Slam-Titel einstrich. Nach vier Stunden und einer Minute Spielzeit verwandelte der Weltranglisten-Dritte seinen dritten Matchball zum Sieg.

Thiem tritt in große Fußstapfen

Als letzter männlicher deutscher Tennisprofi hatte Boris Becker 1996 bei den Australian Open den Titel bei einem der vier wichtigsten Turniere geholt - und bleibt damit letzter Sieger seit nunmehr 31 Jahren.

Thiem ist derweil der erste Grand-Slam-Champion seit dem Schweizer Stan Wawrinka bei den US Open 2016, der nicht Novak Djokovic, Rafael Nadal oder Roger Federer heißt. Nadal und Federer hatten in diesem Jahr auf einen Start in Flushing Meadows verzichtet, Djokovic war im Achtelfinale disqualifiziert worden, weil er eine Linienrichterin im Frust unabsichtlich mit dem Ball abgeschossen hatte.

In seinem vierten großen Finale nach den French Open 2018 und 2019 (jeweils gegen Nadal) sowie den Australian Open in diesem Jahr (Djokovic) gelang dem 27 Jahre alten Thiem nun also sein erster ganz großer persönlicher Triumph.

Nervöser Thiem kommt immer besser rein

Alexander "Sascha" Zverev schreit.

Zwischen Jubelschrei und spätem Niederschlag: Alexander Zverev hat deutsche Tennisgeschichte um ein Haar verpasst. Getty Images

Dabei startete der Weltranglisten-Siebte Zverev im fast menschenleeren Arthur-Ashe-Stadium nahezu perfekt in das Match. Er spielte vom ersten Ballwechsel an absolut überzeugend und anfangs fast fehlerlos auf. Nach nur 30 Minuten entschied Zverev den ersten Satz für sich. Wegen der Coronavirus-Pandemie waren während des 14-tägigen Turniers keine Zuschauer zugelassen. Im zweiten Durchgang vergab Zverev beim Stand von 5:1 drei Satzbälle, beim Stand von 5:2 einen Satzball - erst den fünften nutzte er dann schließlich zum 6:4.

Thiem wirkte zeitweise gehandicapt durch eine Fußverletzung aus dem Halbfinale gegen den Russen Daniil Medvedev. Doch der Österreicher kämpfte sich in die Partie zurück und schaffte den Satzausgleich. Im fünften und entscheidenden Durchgang blieb es offen bei nun teilweisen spektakulären Ballwechseln - mit dem besseren Ende für Thiem im Tiebreak.

mag/dpa

Zverevs Weg ins Finale