Bundesliga

Hertha: Arne Friedrich über Ekkelenkamp-Poker: "Es gibt keine Einigung"

Hertha in München voraussichtlich ohne Boateng

Friedrich über Ekkelenkamp-Poker: "Es gibt keine Einigung"

Hertha spricht mit ihm: Jurgen Ekkelenkamp.

Hertha spricht mit ihm: Jurgen Ekkelenkamp. imago images/Pro Shots

"Es gibt keine Einigung", erklärte Friedrich am Donnerstagmittag auf der Spieltagspressekonferenz des Bundesliga-Letzten. "Wir sind in guten Gesprächen, aber es gibt - Stand jetzt - noch keine Einigung." Zuvor hatte die niederländische Zeitung AD berichtet, beide Klubs hätten sich auf einen Transfer des offensiven Mittelfeldspielers verständigt. Der niederländische U-21-Nationalspieler Ekkelenkamp, dessen Vertrag bei Ajax 2022 ausläuft, ist seit längerem im Fokus der Berliner. Auch wenn aktuell noch keine Einigung erzielt ist, gilt ein Wechsel Ekkelenkamps nach acht Ajax-Jahren als sehr wahrscheinlich.

In Berlin würde er - im Verbund mit anderen - die Lücke zu schließen versuchen, die der am Mittwoch finalisierte Verkauf von Matheus Cunha an Atletico Madrid gerissen hat. "Matheus hat sein Potenzial bei Hertha gezeigt", unterstrich Friedrich. "Für uns ist das auch eine Chance. Jetzt ist nicht mehr alles auf den Schultern von Matheus. Er hat sich sehr viel Druck aufgeladen. Jetzt sind die anderen Spieler gefragt zu liefern. Man sieht’s in der Bundesliga überall. Heutzutage gewinnen nicht einzelne Spieler, sondern die Mannschaft. Das ist das, wo wir hinkommen wollen. Wir wollen den Druck verteilen auf mehrere Schultern und als Team agieren."

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Hertha vor der nächsten Krise? Muss Bayern hinten nachrüsten? (mit Claudia Neumann)

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Dardais Loblied auf Matheus Cunha

Der Olympiasieger, bereits Bestandteil der brasilianischen A-Nationalmannschaft, spülte mit seinem Wechsel zum spanischen Meister Hertha BSC die Rekordeinnahme von etwa 30 Millionen Euro in die Kasse. Geld, das Hertha zumindest zum Teil in mehrere neue Spieler reinvestieren wird. "Matheus ist ein sehr guter Spieler, vielleicht war er ein Überspieler für uns", sagte Trainer Pal Dardai am Donnerstag. "Er hat ein Riesen-Potenzial. Es gibt vielleicht zehn Spieler in der Welt, die in dem Tempo, was er hat, diese technischen Fähigkeiten unter Druck durchführen können. Das ist top. Ich glaube, Atletico ist der richtige Verein für ihn: taktische Disziplin, viele gute Fußballer. Es ist auch eine Riesenchance für uns. Hertha BSC hat jetzt ein bisschen Geld. Vielleicht können wir noch einiges bewegen."

Weiter ganz oben auf der Wunschliste: eine Verstärkung für die offensive Außenbahn. "Wir suchen was außen vorn, das ist klar", erklärte Sportdirektor Friedrich. "Es ist nicht einfach, dort suchen viele Mannschaften - vielleicht auch in dem Preissegment, in dem wir unterwegs sind. Wir arbeiten Tag und Nacht dran, ein bisschen Geduld müssen wir noch haben."

Boateng in München wohl nicht dabei

Mitten ins hektische Transfer-Finale fällt die Dienstreise nach München. Gegen den FC Bayern muss Hertha am Samstagabend neben Rune Jarstein (Aufbautraining nach Herzmuskelentzündung), Krzysztof Piatek (Aufbautraining nach Knöchelbruch) und Marton Dardai (Flüssigkeit im Sprunggelenk) aller Voraussicht nach auch auf Kevin-Prince Boateng verzichten. Der nach 14 Jahren in der Fremde im Sommer aus Monza nach Berlin heimgekehrte Mittelfeldspieler war am vergangenen Samstag gegen den VfL Wolfsburg (1:2) bereits vor der Halbzeit wegen Rückenbeschwerden vom Rasen gegangen. Er konnte in dieser Woche bislang nicht trainieren. "Wir warten noch den Tag morgen ab", sagte Dardai. "Aber ich glaube, das wird nichts."

Der Ungar ist überzeugt, dass Hertha den Ausfall des Routiniers auffangen kann: "Er hat eine gute Ausstrahlung, aber das bedeutet nicht, dass wir ohne ihn nicht klarkommen. Wir sind gut aufgestellt, haben einen guten Kader und in München eine Minimalchance." Erstmals im Kader steht der am Montag verpflichtete Ishak Belfodil. Dardais Ankündigung: "Ich nehme ihn mit. Ob er von Anfang an spielt, ob wir mit einem oder zwei Stürmern spielen - die Entscheidung ist noch nicht gefallen. Aber Ishak kommt auf jeden Fall zum Einsatz."

Steffen Rohr

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