Bundesliga

SC Freiburg: Keiner Makel gegen die Großen

Nach der Europa-League-Gala soll in Leipzig eine Serie reißen

Freiburgs kleiner Makel gegen die Großen

Gelingt ein Erfolgserlebnis bei RB: Trainer Christian Streich (SC Freiburg).

Gelingt ein Erfolgserlebnis bei RB: Trainer Christian Streich (SC Freiburg). IMAGO/Langer

Trotz des herausragenden Abschneidens mit Tabellenplatz 5 und dem erneuten Einzug in die Europa League lastete in der vergangenen Saison 2022/23 ein kleiner Makel auf der Bilanz des SC Freiburg: Gegen die Top 3 der Liga, also Bayern, Dortmund und Leipzig, holten die Breisgauer in sechs Partien keinen einzigen Punkt. Unterm Strich war das nicht wirklich relevant, beschäftigte Spieler und Verantwortliche beim SC aber sehr wohl. Als Zufall wollte es rückblickend niemand abtun, die eine zwingende Begründung hatten Trainer Christian Streich und sein Personal indes auch nicht parat. Wer in den Klub hineinhörte, konnte letztlich einen Erklärungsmix herausfiltern: Zum einen werde der SC von den ganz Großen nicht mehr unterschätzt - trete seinerseits jedoch in diesen Duellen womöglich noch mit zu viel Respekt auf.

"Ich hoffe, dass wir jetzt mit viel Selbstvertrauen nach Leipzig fahren"

Vorschau

Dazu passt, was Streich nach dem jüngsten 5:0 gegen Backa Topola formulierte, als er bereits aufs nächste Bundesligamatch vorausblickte: "Ich hoffe, dass wir jetzt mit viel Selbstvertrauen nach Leipzig fahren und es uns mental richtig Kraft gibt, weil wir von vier Europa-League-Spielen drei gewonnen haben. Das ist toll." Die Begegnung am späten Sonntagabend (19.30 Uhr) bietet also die nächste Gelegenheit, endlich mal wieder gegen ein Spitzenteam zu punkten. Freiburgs Serie nämlich hat sich auch in der laufenden Saison bisher fortgesetzt gegen Dortmund (2:4) und beim FC Bayern (0:3). Das 1:2 bei Spitzenreiter Bayer Leverkusen passt ins Bild.

Wirklich vielversprechend scheinen die Rahmenbedingungen vorm Gastspiel bei RB nun auch nicht. Dass die Hausherren nach ihrem erfolgreichen Champions-League-Auftritt bei Roter Stern Belgrad zwei Tage mehr Zeit zur Regeneration hatten als Freiburg nach der 5:0-Gala am Donnerstagabend, "macht etwas aus", weiß Streich. Und: "Leipzig hat das letzte Bundesligaspiel und im Pokal verloren. Man kann sich vorstellen, was da los ist. Wir wissen, was auf uns zukommt."

"Drei Tore aus Pressing-Situationen, das ist bezeichnend"

Sein Team müsse "standhalten", fordert der Fußballlehrer daher, und "alle Kräfte bündeln, damit es nicht in die falsche Richtung geht". Die damit verbundenen Tugenden erkannte Streich allerdings sehr wohl auch gegen Backa Topola. Der Auftritt von Maxi Eggestein und Kollegen geriet dabei hoch attraktiv, hatte aber gerade nichts mit Schönspielerei zu tun. Was Streich wiederum besonders begeisterte: "Die Disziplin gegen den Ball war in letzter Zeit nicht ausreichend gewesen. Diesmal hat die Mannschaft ein sehr diszipliniertes Spiel gemacht. Alle haben gemeinsam zu 100 Prozent verteidigt. Wir waren sehr hungrig, Bälle zu erobern. Dass von unseren fünf Toren drei aus Pressing-Situationen entstanden sind, ist bezeichnend."

Genau diese Intensität braucht es möglichst immer, in Leipzig aber bekanntermaßen im Besonderen. Damit der 5. März 2022 endlich seine besondere Bedeutung verliert. An diesem 25. Spieltag der Saison 2021/22 holte Freiburg bei RB ein 1:1 - der bis dato letzte Zähler gegen einen der Großen.

Thiemo Müller

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