Bundesliga

Flanken und Dribblings: Darum sind Freiburgs Flügel der Trumpf

Zwei wesentliche Elemente für den makellosen SC-Start

Flanken und Dribblings: Darum sind Freiburgs Flügel der Trumpf

Seinem Treffer gingen zwei entscheidende Zuspiele voraus: Maximilian Philipp.

Seinem Treffer gingen zwei entscheidende Zuspiele voraus: Maximilian Philipp. Getty Images

Vorletzter Pass raus, letzter rein in den Strafraum. Tor. Ein einfaches Spielprinzip, das dem SC Freiburg merklich zum Sechs-Punkte-Ligastart verholfen hat. Die Offensiv-Qualitäten der Breisgauer über die Flügel sind unverkennbar ein wesentliches Element ihres Spiels. Nicht nur beim Siegtor gegen Bremen, sondern auch bei beiden Treffern in Hoffenheim wählten die Jungs von Trainer Christian Streich vor dem Strafraum bewusst nicht den Weg durch die Mitte - mit Erfolg und zwei Auffälligkeiten. Der Sport-Club glänzt derzeit nicht nur in der Bundesligatabelle mit einer guten Platzierung, sondern auch in puncto Flanken und Dribblings. In den ersten beiden Partien hat der SCF rund 20 Hereingaben pro Spiel geschlagen, nur Hoffenheim und Darmstadt schafften mehr. Doch viele Flanken zu fabrizieren, ist noch lange kein Qualitätskriterium. Daher hilft der Blick auf die Statistik der angekommenen Flanken: Hier belegt das Streich-Team Liga weit den zweiten Platz hinter Union Berlin. Jede dritte Freiburger Hereingabe fand bislang einen Abnehmer.

Das gleiche Erfolgsprinzip gegen Werder wie in Hoffenheim

Saison 2023/24

Bester Beleg dafür: Maximilian Philipps Last-Minute-Volleytor gegen Werder Bremen, dem zwei entscheidende Zuspiele vorausgingen. Zunächst erkannte Matthias Ginter, dass durch das Zentrum kaum ein Durchkommen möglich war und passte gemäß dem oben genannten Spielmuster den vorletzten Ball raus auf den rechten Flügel. Dort wartete Noah Weißhaupt, verschaffte sich per Dribbling eine gute Flankenposition und brachte die Kugel nach eigener Aussage "auf gut Glück" mit dem letzten Pass vor dem Torabschluss wieder in die Mitte. Das traumhafte Ende der Aktion ist bekannt. Dasselbe Prinzip mit anderen Akteuren zeigte sich beim Treffer zum 1:0 in Hoffenheim. Die TSG verbarrikadierte das Zentrum, Michael Gregoritsch legte aus mittlerer Position heraus den Ball nach links auf Christian Günter, der mit seiner scharfen Hereingabe in den Strafraum das Eigentor von TSG-Abwehrhüne Attila Szalai provozierte.

Die Abschlussqualität bleibt unterdessen ausbaufähig

Doch die Freiburger können wie angesprochen nicht nur per Flanke, sondern auch mit Dribblings offensiv gefährlich werden. In der Liga verliefen bislang 65 Prozent ihrer Dribblings erfolgreich, nur der 1. FC Köln war in dieser Disziplin etwas effektiver. Und wer über Dribbler spricht, kommt nicht um den Namen Roland Sallai herum, der in Hoffenheim sein 2:0 auf dem Flügel auch auf diese Weise selbst einleitete, indem er mehr als 30 Meter Raum in Richtung des gegnerischen Strafraums überbrückte. Auch wenn Freiburgs Erfolg insgesamt nicht nur mit zwei Statistiken zu erklären ist, befindet sich der SC in diesen beiden Teilbereichen des Spiels schon in bestechender Frühform. Ausbaufähig ist hingegen die Abschlussqualität. Dass bislang nur der FC Bayern mehr Schüsse aufs Tor brachte als der SCF, belegt: es hapert nicht am Herausspielen, sondern vielmehr am Verwerten der Torchancen.

Dominik Theis

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