Bundesliga

"Fakten zählen nicht": BVB schreibt offenen Brief an Fans

Borussia richtet sich an die Fans

"Fakten zählen nicht": BVB schreibt offenen Brief

Die Fans bleiben vorerst ausgesperrt: die Dortmunder Arena.

Die Fans bleiben vorerst ausgesperrt: die Dortmunder Arena. imago images

Dass im November keine Zuschauer mehr in die Stadien der Profiklubs kommen dürfen, gefällt Borussia Dortmund wie vielen anderen Bundesligisten nicht. In einem Schreiben an den eigenen Anhang übt der BVB Kritik an den politischen Entschlüssen vom Mittwoch.

Nicht nur "emotional", sondern auch "argumentativ" treffe die Entscheidung den Klub "hart", heißt es am Donnerstag in dem offenen Brief, der mit "Euer BVB" unterzeichnet ist. Man verfüge "über ein von Experten entwickeltes, aufwändiges und sogar von Kommunen sowie Gesundheitsämtern bis ins Detail geschätztes Hygienekonzept". Und: "In unseren Stadien war jeder Zuschauer diszipliniert, es hat sich an der frischen Luft niemand angesteckt."

Trotz aller Kritik werde man die Situation "akzeptieren", so der BVB

Obwohl es in dem Beschluss von Bundeskanzlerin Angela Merkel und den Regierungschefs der Länder heißt, dass gegenwärtig "eine vollständige Kontaktnachverfolgung nicht mehr gewährleistet werden kann", betont der BVB: "Der Profifußball ist nachweislich kein Treiber der Pandemie. Und ehrlich gesagt sieht das auch niemand anders. Gerade vor diesem Hintergrund ist es schwierig zu akzeptieren, dass Fakten nicht zählen."

Dennoch werde man "die Situation akzeptieren, wie sie ist", so die Borussia weiter. "Die explosionsartige Entwicklung des Infektionsgeschehens in Deutschland erfordert es, über den eigenen Tellerrand hinauszublicken und gar nicht erst die Erwartungshaltung zu entwickeln, politisch Handelnde könnten es nun jeder Branche, jedem Menschen, bis ins Detail recht machen."

"Dieses Sch...-Virus umgrätschen, als wär's ein gegnerischer Stürmer auf dem Weg zu unserem Tor"

Und weiter: "Wir als BVB tragen die Beschlüsse für den November mit und werden wie schon im Frühjahr versuchen, diejenigen zu unterstützen, die es - zum Teil deutlich - härter getroffen hat als uns und die unsere Hilfe nun bitter nötig haben: Amateurvereine, Gastronomen, Kleinunternehmer, unverschuldet in Not Geratene."

Zum Schluss richtet der BVB den Wunsch an seine Fans, "dass wir gemeinsam durch diese schwere Zeit gehen, dass wir auf uns und unsere Nächsten aufpassen, dass wir Abstände einhalten, Masken tragen, Ansammlungen meiden, auf private Feiern verzichten und dieses Sch...-Virus umgrätschen, als wär's ein gegnerischer Stürmer auf dem Weg zu unserem Tor. Wir zählen auf Euch, Borussen!"

jpe

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