Int. Fußball

Es war einmal ein Zwischenhoch: Juve wieder "in der Dunkelheit"

Niederlage gegen Sassuolo wiegt schwer

Es war einmal ein Zwischenhoch: Juventus schon wieder "in der Dunkelheit"

Es fehlt der Biss: Das Juve-Team von Trainer Massimiliano Allegri hat schon dreimal verloren.

Es fehlt der Biss: Das Juve-Team von Trainer Massimiliano Allegri hat schon dreimal verloren. imago images/LaPresse

Das entscheidende 1:2-Gegentor gegen Sassuolo in der fünften Minute der Nachspielzeit, bereits die zweite Heimniederlage in dieser Saison und die dritte Pleite nach erst zehn Spieltagen kassiert sowie überhaupt das 200. Serie-A-Match unter dem im Sommer zurückgekehrten Erfolgstrainer Massimiliano "Max" Allegri in den Sand gesetzt: So viele Negativfakten auf einen Schlag liest man selten in Bezug zu Juventus.

Es passt aber zum sportlichen Bild, das die Mannschaft auf dem Rasen zeichnet. Hatte schon die vergangene Spielzeit unter Coach Andrea Pirlo für Augenreiben gesorgt (immerhin Rang 4 und die Champions-League-Teilnahme sowie der Coppa-Italia-Triumph am Ende), so dürfte in dieser Runde manch ein Fan gar nicht mehr hinsehen wollen.

Trainersteckbrief Allegri
Allegri

Allegri Massimiliano

Juventus Turin - Vereinsdaten
Juventus Turin

Gründungsdatum

01.11.1897

Vereinsfarben

Weiß-Schwarz

mehr Infos
Juventus Turin - Die letzten Spiele
AC Monza Monza (H)
2
:
0
FC Bologna Bologna (A)
3
:
3

Das Team wirkt offensiv nahezu in jedem Spiel ideenlos, es gibt keinen zuverlässigen Knipser (Paulo Dybala "führt" mit drei Toren), und defensiv klingelt es zuverlässig - das jüngste Zwischenhoch mit vier 1:0-Pflichtspielsiegen in Serie und insgesamt neun Spiele ohne Niederlage in Serie, was an alte effektive Top-Zeiten unter Allegri (2014-2019) erinnert hat, ist schon wieder komplett passé.

"Es ist erschreckend"

Und damit rückt eben auch Allegri in den Fokus. Nach dem Experiment mit Pirlo, dem eigentlich auch wegen Corona Zeit über ein paar Jahre (stets war von einem Langzeitprojekt gesprochen worden) zugesagt worden waren, hatten sich die Bosse im vergangenen Sommer für die Rückkehr zu Bekanntem entschieden. Das funktioniert bis hierhin aber auch nicht, der Rückstand des aktuellen Tabellensiebten auf die Serie-A-Spitze (Milan) beträgt volle 13 Zähler. "Die Heilung unter Allegri findet nicht statt", konstatiert deswegen die "Gazzetta dello Sport" und hängt an: "Juventus muss schon jetzt auf den Traum vom Titel verzichten."

"Juve, wo bist Du? Es ist erschreckend, wie die Turiner ein Match verloren haben, das sie nicht verlieren durften", meint "Tuttosport" zum jetzigen 1:2 gegen Sassuolo. Der Klub versinke nach der Trennung von seinem Star Cristiano Ronaldo (Manchester United) immer mehr in einem Sumpf. Die "Gazzetta dello Sport" sieht den Rekordmeister gar in "kompletter Dunkelheit. Schüchtern und orientierungslos: Die Alte Dame blamiert sich."

"Es macht jetzt keinen Sinn, über Saisonziele zu sprechen"

Die Probleme allein an dem Abschied von Torgarant CR7 festzumachen, wäre aber falsch. Denn schon in der Zeit mit dem Europameister von 2016 hatte der Alten Dame spielerisches Profil gefehlt. Das alles muss sich nach wie vor rauskrisallisieren - und damit auch, ob Neuzugänge wie Manuel Locatelli ein neues Juve schaffen können, ob Ex-Schalker Weston McKennie wirklich den Durchbruch auf Weltniveau schafft, ob die Abwehr um Chef Leonardo Bonucci wieder felsenfest wird, ob vorn Dybala mal über Monate verletzungsfrei bleibt und ob Sturmtank Alvaro Morata (erst zwei Tore) endlich mal anfängt, regelmäßig Treffer zu verbuchen.

Bis dahin passt Allegris Fazit vom späten Mittwochabend wie die Faust aufs Auge: "Es macht jetzt keinen Sinn, über Saisonziele zu sprechen. Wir hätten einen Sprung nach vorn machen müssen und haben es nicht getan."

mag