Der 7. April 2007 war ein guter Tag für Mesut Özil. Sein Klub Schalke 04 schlug am 28. Spieltag der Bundesliga Borussia Mönchengladbach mit 2:0 und der kreative Mittelfeldspieler erhielt vom kicker die Note 2. Feierabend machte der 92-malige Nationalspieler ein wenig früher, in der 90. Minute kam ein gewisser Timo Kunert für ihn ins Spiel.
Für jenen Kunert sollten es die einzigen Bundesligaminuten - oder besser -sekunden - sein. Doch sehen lassen kann sich die Karriere des heute 34-Jährigen allemal: 34 Drittligaspiele (Rot-Weiß Oberhausen und VfL Osnabrück), zweimal DFB-Pokal, 17 U-Länderspiele für Deutschland und insgesamt 232 Regionalligaeinsätze liegen hinter dem Defensivspieler, der ab kommender Saison fünftklassiges Terrain betritt. Das Rennen machte Hessenligist Rot-Weiß Walldorf.
Sesshaft werden, das ist das Ziel des frischgebackenen Vaters und selbstständigen Immobilienmaklers, dem es aber wichtig war, nach seiner Profikarriere weiterhin ambitioniert Fußball spielen zu können. Daher "passt Walldorf perfekt in meinen Lebensplan", sagt Kunert auf der Internetseite der Rot-Weißen. Sein neuer Trainer Max Martin ist angetan davon, dass Kunert zwar "nach seiner Profikarriere seinen Lebensschwerpunkt verlagert hat, mir jedoch in den Gesprächen vermittelt hat, wie unheimlich ehrgeizig er noch ist und immer noch Spaß am Fußball hat". Daher ist Martin überzeugt, dass Kunert "als Typ und fußballerisch uns sehr weiterhelfen wird und sehr gut zu Walldorf passt".
