Int. Fußball

England trauert um Ex-Nationaltrainer Venables

Meister mit Barça, 1996 im EM-Halbfinale

England trauert um Ex-Nationaltrainer Venables

Lange Karriere als Spieler und Trainer: Terry Venables.

Lange Karriere als Spieler und Trainer: Terry Venables. IMAGO/PA Images

Der englische Fußball trauert um einen seiner prominentesten Trainer. Terry Venables ist nach langer Krankheit im Alter von 80 Jahren verstorben.

"Wir sind zutiefst erschüttert über den Verlust eines wunderbaren Ehemannes und Vaters, der gestern nach langer Krankheit friedlich verstorben ist", heißt es in einer Erklärung von Venables' Familie. "Wir bitten darum, dass uns in dieser unglaublich traurigen Zeit die Privatsphäre gewährt wird, damit wir den Verlust dieses liebenswerten Mannes betrauern können."

Venables absolvierte über 500 Ligaspiele für Chelsea, Tottenham, die Queens Park Rangers und Crystal Palace und kam auch auf zwei Länderspiele für England, doch die größte Bekanntheit erreichte Terry Venables erst nach seiner Spielerkarriere. Nach großen Erfolgen mit den Queens Park Rangers, die er in die erste Liga, dort auf Platz fünf und auch noch ins FA-Cup-Finale führte, klopfte 1984 der FC Barcelona an.

Venables erlebte zwei bittere Elfmeterschießen

Mit den Katalanen wurde Venables in seiner ersten Saison Meister, verpasste aber später den Gewinn im Europapokal der Landesmeister haarscharf, als Barça um Bernd Schuster Steaua Bukarest mit 0:2 im Elfmeterschießen unterlag. 1987 musste er gehen und kehrte - mit dem neuen Spitzenamen "El Tel" - nach England zurück. Mit den Spurs gewann er den FA Cup, rückte später in die Klubführung auf, verließ sie aber nach einem Streit mit Boss Alan Sugar 1993 schließlich.

Wenig später wurde Venables englischer Nationaltrainer und war nah dran, den Three Lions den größten Erfolg seit dem WM-Titel 1966 zu bescheren. Doch bei der Heim-EM war im Halbfinale gegen den späteren Titelträger Deutschland Schluss - wieder wurde einer seiner Mannschaften ein Elfmeterschießen zum Verhängnis. Schon Monate hatte festgestanden, dass Venables seinen Posten nach dem Turnier räumen würde.

Nach weiteren Stationen im englischen Klubfußball und als Nationalcoach Australiens kehrte er noch einmal zum englischen Verband zurück und ließ sich auf die Co-Trainerrolle unter Steve McClaren ein. Nach der verpassten EM 2008 mussten beide gehen. Es sollte Venables' letzte Trainerstation bleiben.

jpe