Die Anwälte der Eintracht waren gegen eine Verordnung des Präfekten von Neapel vorgegangen, der den Verkauf von Eintrittskarten an alle Fans aus der Stadt Frankfurt für das Champions-League-Rückspiel am Mittwochabend (21 Uhr, LIVE! bei kicker) verboten hatte.
Bereits vor diesem Urteil hatte die Eintracht mitgeteilt, auf das ihr eigentlich zustehende Kontingent von 2700 Gästetickets zu verzichten. Als Grund dafür führten die Hessen unter anderem Sicherheitsbedenken für ihre Anhänger an. Man wolle "niemanden vor Ort der offensichtlichen Gefahr behördlicher Willkür aussetzen", hieß es dazu.
Damit hat der Fan-Streit zwischen den Behörden in Italien und der Eintracht sein nächstes Kapitel, in den vergangenen Tagen war er bereits eskaliert. Zunächst hatte das Innenministerium einen Ausschluss aller Anhänger aus Deutschland verkündet, dieser wurde vom Verwaltungsgericht Neapel nach einem Einspruch der Eintracht für ungültig erklärt. Am Sonntag verhängte dann die Präfektur einen neuen Bann, diesmal für alle Gästefans aus der Stadt Frankfurt. Auch dagegen gingen die Anwälte der Eintracht vor - diesmal aber ohne Erfolg.
UEFA äußert sich bisher nicht
Die Hessen sprechen von einem einmaligen Vorgang im Europapokal und sind empört über die Entwicklung. Die Europäische Fußball-Union UEFA äußerte sich bislang nicht zu dem Fall. Die Behörden in Neapel wollen eigenen Angaben zufolge verhindern, dass es zu Ausschreitungen zwischen gewaltbereiten Fan-Gruppen kommt.
Neapels Bürgermeister Gaetano Manfredi sagte am Montag laut der Nachrichtenagentur Ansa: "Wir sorgen uns nicht um die Sicherheit im Stadion, sondern darum, was in der Stadt passieren kann." Er erinnerte an das Gruppenspiel in dieser Champions-League-Saison von Napoli gegen Ajax Amsterdam, als es in der Innenstadt zu Zusammenstößen zwischen Fans kam, diese ein Restaurant verwüsteten und ein niederländischer Fan niedergestochen wurde.
