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Eintracht Hildesheim dreht das Duell gegen Empor Rostock

Im Finale wartet HSG Konstanz

Eintracht Hildesheim dreht das Duell gegen Empor Rostock

Eintracht Hildesheim schaffte den Sprung ins Endspiel der Aufstiegsrunde

Eintracht Hildesheim schaffte den Sprung ins Endspiel der Aufstiegsrunde IMAGO/Kruczynski

Aus einer insgesamt bärenstarken Mannschaft ragten Jakub Tonar als zehnfacher Torschütze und der in der zweiten Halbzeit eingewechselte Torwart Jan Jochens noch heraus. Ausschlaggebend für den Erfolg war vor allem eine herausragende Abwehrarbeit, die den im Hinspiel noch kaum zu bremsenden Rostocker Rückraum diesmal gut in den Griff bekam. Am kommenden Sonntag (17 Uhr) wird man sich in eigener Halle mit der HSG Konstanz messen, das Wochenende darauf dann reist man zum Bodensee.

"Das ist bitter, weil wir eine gute Ausgangslage hatten", meinte Rostocks Klubchef Tobias Woitendorf mit Blick auf das Hinspiel, das die Ostseestädter drei Tage zuvor mit 32:27 gewonnen hatten. Die Ausgangslage war klar, nur ein Sieg mit fünf Toren Vorsprung und weniger als 27 Gegentoren oder mit einem Vorsprung von sechs oder mehr Toren hätte Hildesheim noch das Endspiel gebracht. Bei den Hausherren stand Renè Gruszka gegen seinen Ex-Verein, für den er acht Jahre (2008-16) spielte, in der Startformation.

Die Anfangsphase verlief zäh, auf beiden Seiten dominierten die Abwehrreihen. Hildesheim war nach einem Wechselfehler und durch ein Foul Lothar von Hermannis an Andre Meuser früh in Unterzahl, konnte das Ergebnis beim 3:3 dennoch ausgeglichen gestalten. Hildesheims Abwehr arbeitete sehr offensiv, hatte den Rostocker Rückraum besser im Griff als noch beim Hinspiel in Rostock. Nach einer Krka-Parade traf Lothar von Hermanni zum 6:5 und damit zur ersten Führung der Hausherren.

Die aggressive Abwehrarbeit forderte ihren Tribut in Zeitstrafen, bei Rostock war Andre Meuser in Halbzeit eins doppelt vorbelastet und wurde fortan für die Deckung geschont. Die Begegnung wurde immer intensiver, um jeden Ball wurde gekämpft, Hildesheim erkämpfte sich - lautstark angefeuert durch die Kulisse - in den Schlussminuten der ersten Hälfte ein leichtes Übergewicht, führte zur Pause 15:13.

Mit einem Blitzstart stellten die Niedersachsen nach dem Seitenwechsel zum 19:13 und führte unser Team damit in der Addition beider Spiele. Daniel Deutsch hatte jetzt Jan Jochens zwischen die Pfosten geschickt. Rostock wehrte sich nach Kräften, verkürzte auf 17:21 und war damit wieder im Vorteil in der Gesamtschau beider Spiele.

Nach einer Auszeit von Daniel Deutsch legten Jakub Tonar und Hendrik Hanemann zum 23:17 nach. Die Halle stand längst Kopf, als Hendrik Hanemann in der 44. Minute zum 25:18 traf. Jan Jochens wurde zum großen Rückhalt, parierte viele Bälle und sorgte so für Sicherheit. Die Siebenmeterparade gegen Jesper Schmidt war ein weiterer Baustein, Tonar und von Hermanni stellten auf neun Tore (27:18) Differenz.

Daniel Deutsch brachte jetzt auch den bis dahin geschonten Philipp Wäger. Entschieden war zu diesem Zeitpunkt noch nichts, denn die Gäste hielten weiter dagegen, versuchten es mit dem siebten Feldspieler. Hildesheims Deckung konnte aber auch die Herausforderung meistern. Als von Hermanni noch einmal auf der Strafbank war, konnte Rostock noch einmal verkürzen - beim 29:23 wurde die Partie zur Nervenschlacht.

"Wir müssen daran wachsen. Wir haben es dieses Jahr weit gebracht und nehmen die Erfahrung mit", sagte Tobias Woitendorf. Der Verein werde in der kommenden Saison einen neuen Anlauf in Richtung 2. Bundesliga nehmen, kündigte der Vorstandsvorsitzende an.

Empor muss zudem bis auf Weiteres auf Julius Siegler verzichten. Der Spielmacher schied mit einer schweren Knieverletzung aus. Sollte sich der Verdacht auf Kreuzbandriss bestätigen, droht ihm eine zehnmonatige Zwangspause.

HC Eintracht Hildesheim - HC Empor Rostock 30:24 (15:13)

HC Eintracht Hildesheim: Jan Jochens, Leon Krka; Tobias Myrbakk, Florian Most, Petar Juric, Philipp Wäger, Renè Gruszka (1), Jakub Tonar (10), Hendrik Hanemann (2), Lukas Quedenbaum, Tjark Jonas, Lothar von Hermanni (8/4), Moritz Schade (1), Matteo Ehlers (6), Florian Billepp (1)

HC Empor Rostock: Robert Wetzel, Leon Mehler, Jan Kominek (1); Matheus Costa Diaz (1), Andre Meuser (2), Romas Aukstikalnis, David Mamporia (4), Martin Kaergaard Pedersen (3), Dennis Mehler (2), Julius Siegler (2), Jesper Schmidt (7/3), Alexander Schütze, Kay Funke (1), Marc Pechstein (1), Michl Reichardt, Richard Lößner

Zuschauer: 1976
Schiedsrichter: Fabian Friedel und Rick Herrmann
Siebenmeter: 4/6 ; 3/4
Strafminuten: 16/10
Disqualifikation: - / Jan Kominek (26., nach Tätlichkeit gegen Matteo Ehlers)

chs