3. Liga

Ein Abstieg zum Debüt: Kolbecks bittere Premiere mit Bayreuth

Petzold will in der Regionalliga oben angreifen

Ein Abstieg zum Debüt: Kolbecks bittere Premiere mit Bayreuth

Niederlage und Abstieg beim Einstand: Bayreuths Interimscoach Julian Kolbeck.

Niederlage und Abstieg beim Einstand: Bayreuths Interimscoach Julian Kolbeck. IMAGO/Peter Kolb

Nur selten stellen sich die Verantwortlichen für einen Misserfolg vor die Kameras. Meist sind es dann diejenigen, die der zuständige Pressesprecher gerade am besten zum Interview überreden kann. Dass Julian Kolbeck am Samstagnachmittag ans Mikrofon von "MagentaSport" ging, war dann aber besonders bemerkenswert: Bis vor wenigen Tagen hatte der 29-Jährige als Co-Trainer von Thomas Kleine gearbeitet. Nachdem der bei der SpVgg Bayreuth entlassen worden war, saß beim 1:4 gegen Viktoria Köln plötzlich Kolbeck auf der Bank.

"Es ist eine komische Situation und tut ein bisschen weh", sagte der Jungtrainer, nachdem der Abstieg der Oberfranken rechnerisch fix war. Eine seltsame Situation, denn irgendwie steckte er als Teil des Trainerteams ja mittendrin, aber verantwortlich waren bislang eigentlich andere Protagonisten gewesen. Nun war Kolbeck unfreiwillig das Gesicht des Abstiegs geworden. Dabei hat er nicht einmal die A-Lizenz, sondern steckt noch im Bewerbungsverfahren dafür.

Petzold mit einer Kampfansage

Nur in wenigen Partien sei Bayreuth chancenlos geblieben, analysierte der Debütant, der zum ersten Mal alleinverantwortlich in der 3. Liga an der Seitenlinie stand. Zuvor war das lediglich beim Bayernligisten Eintracht Bamberg der Fall gewesen. "Zwei gute Spiele, damit wir alle mit einem guten Gefühl in die Sommerpause gehen", erhoffte sich Kolbeck nun für die ausstehenden Partien gegen Borussia Dortmund II und daheim gegen Erzgebirge Aue. So gut das Gefühl als Absteiger in einer Sommerpause eben sein kann.

Auch Torhüter Luca Petzold, einer von zwei Spielern, die einen Vertrag über den Sommer hinaus haben, hielt sich nicht lange mit Vergangenheitsbewältigung auf. "Wir hatten Chancen, die wir nicht gemacht haben", sagte er über das Viktoria-Spiel, meinte gleichzeitig aber auch die komplette Saison. Wichtiger als der Blick zurück war ihm eine Kampfansage: "Wir wollen einen guten Kader zusammenkriegen und dann schnell wieder angreifen. Der Aufstieg ist mein Anspruch", forderte Petzold.

Keine leichte Aufgabe im Nadelöhr Regionalliga. Ob Kolbeck dann womöglich weiter an der Seitenlinie steht, ist derweil offen. Ob er in Bayreuth weitermacht, wollte er sich nicht entlocken lassen.

jim

Die Trainer der 3. Liga für die Saison 2023/24