Für Sven Bender reichte die Zeit beim BVB nicht mehr. Der eigentlich unverzichtbare Mittelfeldspieler musste wegen anhaltender Probleme am Sprunggelenk passen. Für ihn spielte Leitner, dem Jürgen Klopp den Vorzug gegenüber Gündogan gab. Nach dem mitreißenden 1:1 in Stuttgart nahm der BVB-Coach eine weitere Änderung vor: Großkreutz verdrängte Kagawa. Die überraschendste Maßnahme betraf jedoch die Formation: Die Dortmunder agierten in einem 4-3-3 und nicht wie sonst eigentlich immer im 4-2-3-1. Perisic, Lewandowski und Großkreutz bildeten den Angriff.
Bei Olympiakos, das bei seiner Generalprobe beim 2:2 gegen OF Iraklion einen 2:0-Vorsprung verspielte, wechselte Trainer Ernesto Valverde im Vergleich zum 3:1 im Hinspiel gegen Dortmund vor zwei Wochen ebenfalls zweimal. Der junge Ungar Megyeri hütete überraschend anstelle von Costanzo das Tor, außerdem lief Fejsa für Makoun auf.
Dortmund begann schwungvoll und erwischte einen Start nach Maß. Die erste dicke Chance ließ Perisic zwar liegen, als er nach Zuspiel von Götze aus sieben Metern über das Tor schoss (3.). Doch vier Minuten später zappelte der Ball im Netz: Götze legte vom linken Strafraumeck zurück zu Großkreutz, der den Ball aus 25 Metern mit rechts perfekt traf - 1:0!
Nach einer temporeichen Anfangsviertelstunde tat sich der BVB im Spielaufbau zunehmend schwer. Die Klopp-Elf suchte den Weg nach vorne meist vergeblich. Die Folge: Vor dem gegnerischen Tor tauchte der deutsche Meister bis zur Pause kaum noch auf.
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Auch Olympiakos blieb in der Offensive weitgehend harmlos, kam jedoch - vor allem zum Ende der ersten Hälfte hin - immer besser ins Spiel. Brenzlig wurde es im Dortmunder Strafraum zweimal nach Unsicherheiten von Weidenfeller: Erst segelte der BVB-Schlussmann unter einer Freistoßflanke durch (29.), kurz vor der Pause rannte er nach einer Ecke gegen Papadopoulos und ging zu Boden. Beides blieb folgenlos, bei der zweiten Szene lenkte Hummels Mellbergs Kopfball allerdings mit der Hand neben das Tor - über einen Elfmeterpfiff hätte sich die Borussia sicher nicht beschweren dürfen.
Zitterspiel nach dem Wechsel - Lewandowski trifft den Innenpfosten
Auch nach dem Wechsel bot die Partie eher schwere Kost: Sie blieb umkämpft, lieferte jedoch kaum spielerische Elemente. Leitner gab zwar zwei Schüsse aus Tor ab, letztlich fehlte den Bemühungen den BVB jedoch die Durchschlagskraft. Erst ein zu kurzer Rückpass von Holebas bescherte den Dortmundern nach einer Stunde die große Chance aufs zweite Tor: Lewandowski spritzte dazwischen, umkurvte Megyeri, scheiterte aus etwas spitzem Winkel dann jedoch am linken Innenpfosten!
So blieb es eine ganz enge Kiste: Olympiakos kontrollierte die Partie nun mehr und mehr, ohne dabei jedoch allzu gefährlich zu werden. Der frühere Münchner Löwe Holebas scheiterte per Distanzschuss (47.) und Kopfball (64.). Die Dortmunder, bei denen Kagawa für Götze kam (66.), hielten kämpferisch dagegen, leisteten sich im Spiel nach vorne aber weiterhin zu viele Fehler, um für nennenswerte Entlastung sorgen können.
Das änderte sich erst in der Schlussphase wieder, in der das Spiel nun ruppiger und noch hektischer wurde. Mellberg, Papadopoulos und Orbaiz sahen Gelb - jeweils nach Foul an Lewandowski, der einiges einstecken musste. Beim BVB nahm Klopp Perisic nach seiner Verwarnung vorsichtshalber vom Platz (76.). Kurz zuvor war ein Schuss der Kroaten in höchster Not von Mellberg geblockt worden.
Es blieb eine Zitterpartie, in der die Dortmunder den ersten Sieg im laufenden Wettbewerb über die Zeit brachten. Am 23. November geht es für den deutschen Meister mit dem Gastspiel beim Tabellenführer FC Arsenal weiter, der im Parallelspiel gegen Olympique Marseille nicht über ein 0:0 hinauskam. In der Bundesliga empfangen die Klopp-Schützlinge am Samstag (15.30 Uhr) den VfL Wolfsburg.