Bundesliga

Doch kein Debüt für Syrien: Dahoud äußert sich

VfB-Profi war vorzeitig aus dem Trainingslager abgereist

Doch kein Debüt für Syrien: Dahoud äußert sich

Mahmoud Dahoud im Herbst 2020 im Trikot der DFB-Elf.

Mahmoud Dahoud im Herbst 2020 im Trikot der DFB-Elf. imago images/Schüler

Im Herbst 2020 absolvierte Stuttgarts Mahmoud Dahoud, damals noch in Diensten von Borussia Dortmund, zwei Freundschaftsspiele für die deutsche Fußballnationalmannschaft. Anders als einige seiner Mannschaftskameraden stand er zuletzt aber nicht auf dem Zettel von Bundestrainer Julian Nagelsmann. Vor weniger als zwei Wochen verkündete der 28-Jährige dann, in Zukunft das Trikot seines Geburtslandes Syrien tragen zu wollen.

Obwohl er die Möglichkeit, für Syrien aufzulaufen, als "Herzensprojekt" bezeichnete, wird es nun nicht zum Debüt kommen. Der syrische Fußballverband gab auf Instagram bekannt, dass Dahoud das Trainingslager wieder verlassen habe. Der Grund: Man sei nicht in der Lage, "seine Forderungen zu erfüllen, die uns von seinem Berater übermittelt wurden, welche Einfluss auf die Nationalmannschaft haben werden". Details wurden jedoch nicht genannt.

Syrer gewinnen auch ohne Dahoud mit 7:0 gegen Myanmar

Die Abreise kommt dennoch überraschend, Dahoud hatte sich kürzlich nämlich noch wie folgt geäußert: "Ich habe schon früh von meiner Familie gelernt, wie privilegiert wir in Deutschland leben dürfen und wie wichtig es gleichzeitig ist, den Menschen in Syrien Freude zu bringen."

Ihren Landsleuten Freude zu bringen, hat für die Mannschaft von Hector Cuper beim 7:0 im WM-Qualifikationsspiel gegen Myanmar am Dienstag aber auch ohne den Mittelfeldspieler geklappt. Ob die VfB-Leihgabe aus Brighton nach dem Verlassen der Mannschaft in Zukunft noch einmal eingeladen wird, gab der Verband nicht bekannt.

Wenn man schon nicht die Lösung sein darf, dann muss man wenigstens nicht Teil des Problems sein.

Dahoud via Instagram

Dahoud äußerte sich am Abend via Instagram: "Als erfahrener Fußballprofi bin ich der festen Überzeugung, dass jeder Spieler in der Lage sein sollte, sein Bestes zu geben, um sein Land, seine Flagge und seine Nationalmannschaft zu ehren." Damit dies möglich sei, "sollte jeder Spieler die bestmöglichen Bedingungen vorfinden, insbesondere auf dem Spielfeld. Der Spitzenfußball funktioniert nach bestimmten Grundsätzen, die bekannt sein, respektiert und erfüllt werden müssen", fügte er an.

Lägen diese Bedingungen nicht vor, solle man einen Schritt zurückgehen: "Wenn man schon nicht die Lösung sein darf, dann muss man wenigstens nicht Teil des Problems sein." Zu den Äußerungen des syrischen Verbands wolle Dahoud sich aber nicht äußern - und wünsche der Mannschaft alles Gute.

kon

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