2. Bundesliga

Diesmal läuft er nicht weg: Waldschmidt will in Köln vorangehen

FC-Stürmer über seinen Verbleib und Trainer Struber

Diesmal läuft er nicht weg: Waldschmidt will in Köln vorangehen

Neue Saison, neues Glück: Kölns Angreifer Luca Waldschmidt will zukünftig die Mannschaft anführen.

Neue Saison, neues Glück: Kölns Angreifer Luca Waldschmidt will zukünftig die Mannschaft anführen. picture alliance / BEAUTIFUL SPORTS

Das Versagen des einen ist manchmal ein Mutmacher für einen anderen. So ist das ein wenig auch bei Luca Waldschmidt. "Auch Cristiano Ronaldo verschießt mal", sagt Waldschmidt über den Elfmeter-Fehlschuss des Portugiesen beim Achtelfinal-Sieg gegen Slowenien. Er selbst hatte zuletzt beim 1:1 des 1. FC Köln bei Mainz 05 vom Punkt vergeben - in einer Partie, in der es für den späteren Absteiger um alles ging. "Das passiert", findet Waldschmidt betont gelassen. Allerdings schoss er neben das Tor, während Ronaldos Versuch gehalten wurde. Waldschmidt kündigt trotzdem an: "Die nächsten zehn lege ich mir wieder hin."

Zweitliga-Debüt mit 28 Jahren

Ob ihn der neue Trainer Gerhard Struber zum ersten Elfmeterschützen macht, steht noch gar nicht fest. Aber die Botschaft ist klar: Luca Waldschmidt will es besser machen als zuletzt, und er will sich nicht aus der Bahn werfen lassen.  Mit seinen 28 Jahren zählt er inzwischen schon zu den fünf ältesten Akteuren im FC-Kader. Sieben A-Länderspiele machen ihn außerdem zu einem der erfahrensten Spieler. "Ich will definitiv vorneweg gehen", sagt Waldschmidt über seine erste Saison, die er in der 2. Liga bestreiten wird.

Drei Tore kamen in 22 Erstligaeinsätzen zuletzt zustande, aber sein kicker-Notenschnitt von 4,25 ist eher mäßig. Ein Wadenbeinbruch tat einiges zu dieser Saison, aber auch sonst lief es beim im vergangenen Sommer vom VfL Wolfsburg ausgeliehenen Stürmer nicht gut. Sport-Geschäftsführer Christian Keller entschied sich dagegen, die auf drei bis vier Millionen Euro dotierte Kaufoption für ihn zu ziehen, holte den Linksfüßer dann aber Mitte Juni doch fest nach Köln. Das gelang auch, weil Wolfsburg ohne Waldschmidt plante und der auf Gehalt verzichtet. Verarmen wird Waldschmidt allerdings trotzdem vermutlich eher nicht.

In Top-Form führt kein Weg an ihm vorbei

Ein zweites Jahr Köln also, das schwierige "Projekt Wiederaufstieg" in der 2. Liga. "Ich fühle mich extrem wohl in Köln", betont Waldschmidt und verrät: "Ich will nicht sagen, dass ich in meiner Karriere oft weggelaufen bin. Aber in schwierigen Situationen habe ich oft gesagt: Okay, dann gibt es jetzt einen Neuanfang. Das hier in Köln ist mit Sicherheit eine schwierige Situation. Es ist nicht so gelaufen, wie wir uns das vorgestellt haben. Jetzt will ich allerdings das Vertrauen, das mir vergangene Saison entgegen gebracht wurde, zurückzahlen."

Kommt Waldschmidt wieder in Top-Form, dürfte Struber um ihn nicht herumkommen. Zumal der Offensivspieler flexibel in vorderster Reihe, hängend dahinter oder sogar auf dem Flügel eingesetzt werden kann und gefährliche Standards schießt. "Er hat eine gute Mischung aus Energie, Enthusiasmus und Sachlichkeit, wenn er uns im Training unterbricht und zeigt, wie er es haben will", sagt Waldschmidt über den Coach. Das komme im Team gut an.

Dass es ihm ernst ist mit der neuen Rolle in Köln kann Waldschmidt am Freitag beweisen: Da testet der 1. FC Köln gegen die Sportfreunde Siegen (16 Uhr). Mit dabei ist beim Oberligisten dann sein bester Freund Julian Bibleka, mit dem er einst in Frankfurt zusammenspielte. Waldschmidt wird trotzdem gnadenlos sein, auch wenn es vielleicht etwas schmerzt: Bibleka ist nämlich Torhüter ...

Jim Decker

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