eSport

"1. Liga anpeilen": VfB Stuttgart stellt neues LoL-Team vor

Früherer DACH-Meister im Kader

"Die 1. Liga anpeilen": VfB Stuttgart stellt neues LoL-Team vor

Der VfB Stuttgart präsentiert seinen ersten Kader für League of Legends.

Der VfB Stuttgart präsentiert seinen ersten Kader für League of Legends. VfB Stuttgart

Von der Vizemeisterschaft im Oberhaus, wie sie in der Fußball-Bundesliga glückte, ist das neue LoL-Team des VfB Stuttgart noch ein gutes Stück entfernt. Der Traditionsverein startet in der 4. Division der DACH-Liga "Prime League". Diese ist einer der 13 europäischen LoL-Verbände unterhalb der LEC und umfasst allein insgesamt acht Divisionen. Die Stuttgarter legen große Ambitionen an den Tag: "Perspektivisch wollen wir bei League of Legends sportlich die 1. Liga anpeilen", sagt VfB-Vorstandsvorsitzender Alexander Wehrle.

Der vorgestellte Kader scheint personell auf jeden Fall auf mehrere Aufstiege ausgerichtet zu sein: Angeführt wird die Mannschaft von Support und Coach Maximilian Schaller, der im kryptischen X-Teaser auch zu sehen und hören ist. Der 30-Jährige war zuletzt bei NNO aktiv und bringt damit schon mal Erstliga-Erfahrung mit. Selbiges gilt für den Star des ersten VfB-Teams im LoL-eSport: Patrick Engelmann.

"Kerngeschäft Profifußball" soll gestärkt werden

Der Jungler mit dem Gamertag 'Obsess' hat nicht nur bereits in der ersten Liga gespielt - er hat sie sogar schon gewonnen. Engelmann holte 2020 gleich zweimal den Prime-League-Titel mit mousesports. Abgerundet wird das Roster durch ein Nachwuchs-Trio: Alexander Mroz, Daniel Baumjohann und Leon Ali. "Mit unseren drei Talenten gehen wir den nächsten Schritt, um die VfB-DNA der 'Jungen Wilden' auch im weiß-roten eSport weitervoranzutreiben", erklärt Christian Ruf, Direktor Digital & Innovation der Stuttgarter.

Ziel und auch "Überzeugung" sei ihm zufolge, "mit League of Legends, ähnlich wie es uns auch im eFootball bereits gelungen ist, mittelfristig und signifikant unser Kerngeschäft Profifußball stärken zu können. Das ist unser Anspruch." Die genaue Bedeutung dessen führt Ruf nicht weiter aus.

eSport zur deutlichen und baldigen Stärkung des Fußballs - damit könnte die Erschließung neuer Zielgruppen gemeint sein, die dann ins Stadion kommen. Oder auch Werbeerlöse, die dem Fußball zugutekommen. Was allerdings passieren kann, wenn im "Kerngeschäft Profifußball" die Erfolge ausbleiben, war jüngst beim FC Schalke 04 zu beobachten - die Knappen haben sich aus LoL zurückgezogen.

Dementsprechend streben wir an, im deutschen eSport-Segment eine aktive Rolle einzunehmen und dieses mitzugestalten.

Alexander Wehrle, Vorstandsvorsitzender des VfB Stuttgart

Im besagten eFootball war der VfB diese Saison auf dem siebten Platz in der Division Süd-Ost der VBL Club Championship eingelaufen. Das Klub-Finale wurde in den Play-offs verpasst. Dabei hatte sich auch die FC-24-Abteilung der Schwaben vor der Spielzeit mit einem ehemaligen Meister verstärkt.

Doch warum steigt Stuttgart in einen eSport ein, der dem "Kerngeschäft" so fern scheint? Wehrle führt aus: "Das Thema eSport und Gaming ist zum zentralen Bestandteil der Jugendkultur geworden. Dementsprechend streben wir an, im deutschen eSport-Segment eine aktive Rolle einzunehmen und dieses mitzugestalten. Gaming ist unser Zugang zu einer jungen und technikaffinen Generation." Der Verein wolle "neue Wege entdecken, wie (physischer) Sport und Gaming miteinander noch enger verbunden werden können".

nas

Die 10 erfolgreichsten eSport-Organisationen 2023 - Nach Zuschauerzeit