2. Bundesliga

DFL-Strafe für den FCN: Nur aufgeschoben?

Pokalprämie wäre ein Segen für klammen Club

DFL-Strafe für den FCN: Nur aufgeschoben?

Kommt der Club um die DFL-Sanktion herum?

Kommt der Club um die DFL-Sanktion herum? IMAGO/Zink

Knapp 1,7 Millionen Euro könnte der 1. FC Nürnberg alleine an Prämien verdienen, wenn er an diesem Mittwochabend (18 Uhr, LIVE! bei kicker.de) Fortuna Düsseldorf niederringen und ins DFB-Pokal-Viertelfinale einziehen würde. Geld, das der klamme Zweitligist gut gebrauchen könnte. Denn neben den aktuellen sportlichen Sorgen drücken bekanntermaßen finanzielle Nöte aufs Gemüt der Franken. Neben Werder Bremen ist der Club einer von zwei Vereinen aus den 36 Mitgliedern der Deutschen Fußball-Liga DFL, die eine Sanktion wegen Verstoßes gegen Eigenkapitalauflagen treffen könnte.

Oder hat der FCN nachgebessert? "Ich bin guter Dinge, dass wir das nicht bezahlen müssen", so wurde Finanzvorstand Niels Rossow in einer lokalen Talkrunde Mitte Januar zitiert. Kurz danach meldeten die Nürnberger Nachrichten, dass die DFL mit den neuen Zahlen aus Nürnberg angeblich einverstanden sei. Auf Nachfrage hält sich der Liga-Verband jedoch bedeckt. Im Übrigen genauso der 1. FC Nürnberg. Bis zum 15. März muss die Liga entscheiden in der Sache.

Möglichkeiten der Korrektur und damit der Umgehung der dem Vernehmen nach rund 0,5 Millionen Euro hohen Strafe jedenfalls gäbe es durchaus. Durch außerplanmäßige Transfereinnahmen etwa - der FCN aber verkaufte im Wintertransferfenster keinen Profi. Eine andere Option beschreibt die Lizenzierungsordnung der DFL: "Zum Zweck der Einhaltung dieses Kriteriums kann das Eigenkapital nachrangige Darlehen enthalten, die in den darauffolgenden zwölf Monaten gegenüber allen anderen Verbindlichkeiten als nachrangig gelten und zinslos sind."

Hartnäckig hält sich das Gerücht, dass der FCN genau diese Möglichkeit genutzt haben soll. Demnach soll ein Darlehen eines regionalen Unternehmers im mittleren, siebenstelligen Bereich nachrangig gestellt worden sein. Die Firma des Geschäftsmanns antwortete auf eine Anfrage des kicker nicht, der FCN äußert sich wie erwähnt nicht.

Nur sportlicher Erfolg sorgt für Abhilfe

Nachhaltig lösen würde der Club seine Finanzproblematik damit allerdings nicht wirklich, im Endeffekt wäre das Thema nur aufgeschoben. Einzig sportlicher Erfolg und damit eine Erhöhung der Medieneinnahmen oder eine Steigerung der Einnahmen aus der kürzlich gestarteten Eigenvermarktung könnten für Abhilfe sorgen. Gerade für Letztere aber nahm der Verein erst ein Darlehen auf, das er mit einem Teil des Grundstücks am Valznerweiher besicherte. Die Verbindlichkeiten des Zweitligisten summieren sich mittlerweile auf 18,7 Millionen Euro, dazu kommen weitere gut 7 Mio. Euro aus der Vermögensverwaltungs-GmbH & Co. KG. Zum Stichtag 30. Juni 2022, wohlgemerkt. Und: Das negative Eigenkapital belief sich zum 30. Juni 2022 auf 5,9 Mio. Euro.

Benni Hofmann

Die Winter-Neuzugänge der Zweitligisten