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DFL: Erneute Abstimmung über Liga-Investor

Kommt es wieder zu Kontroversen?

DFL: Erneute Abstimmung über Liga-Investor

Kann sich die DFL auf Investorensuche begeben? Im Dezember soll die Mitgliederversammlung Aufschluss geben.

Kann sich die DFL auf Investorensuche begeben? Im Dezember soll die Mitgliederversammlung Aufschluss geben. IMAGO/Jan Huebner

Dann werden sich die Klubabgesandten neben den Verpflichtungszusagen zur 50+1-Regel - sofern das Bundeskartellamt bis dahin den Befangenheitsantrag von Hasan Ismaik, dem Mitgesellschafter des TSV 1860 München, abschlägig beschieden hat - jener brisanten Frage stellen. Das ist das Ergebnis der Sitzungen von Liga-Präsidium und -Aufsichtsrat an diesem Dienstag. Momentan deutet vieles darauf hin, dass die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit in der MV diesmal zusammenkommt, sodass die DFL-Geschäftsführer Dr. Marc Lenz und Dr. Steffen Merkel in konkrete Verhandlungen mit möglichen Investoren treten können. Im Sommer war ein potenzieller 2-Milliarden-Euro-Deal an dieser hohen Hürde gescheitert.

Nun soll in kleinerem Rahmen bis zu 1 Milliarde Euro erlöst werden, ohne dass Gelder direkt an die Klubs ausgeschüttet werden. Letzteres dürfte für viele Funktionäre ein Argument für ein "Ja" darstellen. Allerdings gab es in den Gremien auch diesmal kritische Stimmen, was darauf hindeutet, dass die Diskussionen vor der Versammlung Mitte Dezember erneut an Fahrt aufnehmen könnten.

Zusätzliche Interviews, neue Formate - gibt es erneut Diskussionen?

Zum einen soll es bei den Kontroversen um die Frage gegangen sein, welche Art von Rechten speziell die großen Vereine, also etwa der FC Bayern oder Borussia Dortmund, abtreten sollen. Im Liga-Verband wird im Zuge der gerade laufenden Ausschreibung der nationalen Medienrechte auch über zusätzliche Interviews am Spieltag oder "Midweek-Interviews" mit Stars diskutiert, auch neue Formate wie die Ernennung eines "Man of the Match" stehen auf der Agenda. Zum anderen sollen auch hybride Finanzierungsmodelle zumindest erwähnt worden sein.

Nach allem, was bislang bekannt ist, plant die Liga mit einer Investition von 600 Millionen Euro ins Geschäftsmodell, der Rest einer möglichen Finanzspritze eines neuen Partners würde als Anreiz für Werbereisen und als Finanzpuffer peu à peu ausgeschüttet werden. Angesichts dieser vergleichsweise überschaubaren Summe stellt sich die Frage, ob der Investitionsbedarf nicht über Abgaben aus den aktuellen Medieneinnahmen bestritten werden könnte. Dafür aber müsste sich eine Mehrheit finden, was ob der Finanzlage vieler Vereine kompliziert werden könnte.

Benni Hofmann

Siebenmal die Note 1,5: Die kicker-Elf des 11. Spieltags