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DFB-Campus 2025: Defizit von 15 Millionen Euro

Ist auch ein Personalabbau geplant?

DFB-Campus 2025: Defizit von 15 Millionen Euro

Die Finanzlage bleibt angespannt. DFB-Schatzmeister Stephan Grunwald setzt auch auf den neuen Grundlagenvertrag.

Die Finanzlage bleibt angespannt. DFB-Schatzmeister Stephan Grunwald setzt auch auf den neuen Grundlagenvertrag. IMAGO/Sven Simon

Nach einer dpa-Anfrage äußerte sich Stephan Grunwald und bezifferte das Defizit für den DFB-Campus in Frankfurt im kommenden Jahr bei einer Gegenüberstellung von geplanten Umsatzerlösen und Aufwänden auf aktuell 15 Millionen Euro. Diese Summe benannte der  DFB-Schatzmeister vor dem außerordentlichen Bundestag des Verbands an diesem Freitag. Die Vollversammlung wird den neuen Grundlagenvertrag mit der DFL bestätigen, der dem DFB bis 2029 mehr Geld zusichert.

Neuer Grundlagenvertrag soll Linderung bringen

"Der neue Grundlagenvertrag sichert die Finanzstabilität des DFB und der Regional- und Landesverbände", sagte Grunwald. "Durch die Mittel können wichtige Maßnahmen und Projekte im Amateurfußball finanziert werden." Die DFL zahlt dem DFB statt bislang 26 Millionen Euro dann zwischen 34,5 und 39 Millionen Euro pro Saison. Der DFB zahlt im Gegenzug nur noch 12,5 Millionen Euro statt bislang 20 Millionen, um mit den Nationalspielern der Klubs werben zu dürfen.

Die finanzielle Lage beim DFB ist seit Monaten angespannt. Der aktuellste Finanzbericht für das Jahr 2021 offenbart auch wegen nötiger Steuerrückstellungen ein Minus von 33,5 Millionen Euro. Um dem entgegenzuwirken, waren in den vergangenen Wochen  Maßnahmen zum Abbau des vorhandenen strukturellen Defizits auf derzeit 4,5 Millionen Euro beschlossen worden.

Auf dem Prüfstand: "Projekt-, Sach- und Personalaufwände"

Konkrete Auskünfte, wie man der finanziellen Lage Herr werden könnte, teilte der DFB nicht mit. "Wir befinden uns in der Abstimmung weiterer Maßnahmen zum Abbau des strukturellen Defizits und werden diese im Haushaltsplan für das Jahr 2024 berücksichtigen", sagte Grunwald. "Grundsätzlich analysieren wir Einsparpotenziale auf Ebene von Projekt,- Sach- und auch Personalaufwänden."

Baukosten um 30 Millionen Euro überschritten

Der DFB-Campus, der die Verwaltung sowie den sportlichen Bereich unter anderem mit mehreren Trainingsplätzen vereint, war auf Initiative von Ex-Geschäftsführer Oliver Bierhoff gebaut und im Juni 2022 feierlich eröffnet worden.

Der Bau kostete im Nachhinein 30 Millionen Euro mehr als die final veranschlagten 150 Millionen Euro. In die erste Planung war der Verband einst mit einer noch deutlich geringeren Summe gegangen.

jch, dpa