Bayern

Die Zeit drängt in Bayreuth: Probleme in der Offensive

Keine Veränderungen beim Personal im Winter

Der Zweijahresplan drängt in Bayreuth: Probleme in der Offensive und den Schlussminuten

Einer der bittersten Bayreuther Momente der laufenden Saison: Die Last-Second-Niederlage gegen die Würzburger Kickers.

Einer der bittersten Bayreuther Momente der laufenden Saison: Die Last-Second-Niederlage gegen die Würzburger Kickers. IMAGO/Peter Kolb

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Das Gesamtfazit bei der SpVgg Bayreuth kann rückblickend auf das Kalenderjahr nicht sonderlich zufriedenstellend ausfallen. Erst scheiterte der vor 365 Tagen noch realistisch erscheinende Klassenerhalt in der 3. Liga trotz großer Anstrengungen am Ende doch sang- und klanglos, dann gelang auch der nach dem direkten Wiederabstieg anvisierte Komplettumbruch nur in Teilaspekten erfolgreich.

Erfolgreich, das lässt sich trotz vereinzelter Kritik aus der in der traditionell in höheren Sphären schwebenden Anhängerschaft feststellen, war die Trainerauswahl. Der schon im Vorjahr heiß gehandelte Marek Mintal trotzt in seiner fast schon stoisch optimistischen Art allen sportlichen Widerständen und schafft es regelmäßig, die gute Laune in der Mannschaft und dem Vereinsumfeld hochzuhalten.

Kaltschnäuzigkeit gesucht

Einzig der Faktor zwischen betriebenem Aufwand und erspieltem Ertrag geht bislang nicht konform. Immer wieder brachten sich die Altstädter durch unerklärliche Schwächephasen in einzelnen Partien um den möglichen Lohn. Die Konkurrenzfähigkeit mit den Spitzenmannschaften stellten die Gelb-Schwarzen dabei nicht nur einmal unter Beweis. Highlight ohne jeglichen Zweifel der 3:0-Heimsieg gegen den FC Schweinfurt 05. Aber auch bei der 1:2-Niederlage in Vilzing und gegen die Würzburger Kickers agierte die Mannschaft auf Augenhöhe mit den Spitzenteams, hätte sich einen Zähler verdient gehabt.

Womit die drei größten Defizite in einem Satz abgehandelt sind. Zu oft verpassten die Altstädter es, vermeintlich hochkarätige Möglichkeiten auch in Torerfolge umzumünzen - nur 22 eigene Treffer sprechen eine deutliche Sprache. Das Problem eines fehlenden Torjägers ist nach dem langen verletzungsbedingten Fehlen von Christoph Fenninger nicht wegzudiskutieren, auch wenn der gerade einmal 19-jährige Trainersohn Jakub Mintal schon jetzt auf den Spuren des Vaters wandelt und sechs erfolgreiche Versuche verzeichnet.

Der Zweijahresplan

Einhergehend mit dem offensiven Manko geht auch die Unentschiedenbilanz der Wagnerstädter. Insgesamt neunmal, weitaus öfter als alle Ligakonkurrenten, teilte man sich die Zähler mit dem Gegner. Das fatale an dieser Bilanz: Nur in den wenigsten Fälle war ein Sieg nicht greifbar oder wie beim 2:2 im Derby beim FC Eintracht Bamberg nahezu schon in trockenen Tüchern. Die Gemengelage bei den Verantwortlichen ist dementsprechend zwiegespalten. Der Abstand auf die Abstiegs-Relegationsplätze ist mit nur sechs Punkten alles andere als komfortabel. Auf der anderen Seite geben die gezeigten Leistungen durchaus Hoffnung, am Ende eine komplett sorgenfreie Saison zu absolvieren und damit das anvisierte Ziel zumindest zu erreichen.

Weitaus spannender ist da schon der Blick auf die nächste Saison. Schließlich riefen die Macher um Geschäftsführer Jörg Schmalfuß nach dem Abstieg einen Zweijahresplan aus. Und der lautete unmissverständlich: Im Jahr des Direktaufstieges in die 3. Liga will man ein gewichtiges Wörtchen um den Titel mitreden und ihn auch holen, um den weiterhin in großer Zahl ins Stadion strömenden Zuschauern wieder Profifußball bieten zu können. Ein ambitioniertes Ziel, für das in der aktuellen Winterpause nicht nachgebessert wird: Die Altstadt geht mit dem vorhandenen Personal in die restliche Saison.

Andreas Bär

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