2. Bundesliga

St. Pauli: Der nächste Tiefpunkt für Matanovic

St. Paulis Angreifer fällt nach geplatztem Wechsel mit Schulterverletzung aus

Der nächste Tiefpunkt für Matanovic

Fällt vorerst aus: Igor Matanovic.

Fällt vorerst aus: Igor Matanovic. IMAGO/Philipp Szyza

Seit seiner Kindheit spielt der Kroate beim Kiez-Klub, sein Aufstieg in den Profi-Kader und sein erstes Zweitligator als 17-Jähriger ließ sich an wie eine märchenhafte Geschichte. Seit sich Eintracht Frankfurt vor zwei Jahren den Mittelstürmer sicherte und ihn zwecks Spielpraxis direkt an den Ausbildungsklub auslieh, aber entwickelt sich die Geschichte in die falsche Richtung. In der vergangenen Spielzeit hatte Matanovic viel Verletzungspech, kam zudem nicht an Torjäger Guido Burgstaller vorbei.

In dieser Saison nun sollte sein Durchbruch erfolgen, nach der frühen Auswechslung in Rostock durch Ex-Trainer und Förderer Timo Schultz aber ging es steil bergab. Die Folge: Frankfurt und Berater Roger Wittmann schalteten sich ein, wollten ein vorzeitiges Leihende, damit das Sturmjuwel bis zum Dienstantritt bei den Hessen im kommenden Juli wieder Spielpraxis erlangt. Das Problem: Konkrete Offerten gab es allein von den Liga-Konkurrenten Sandhausen und Regensburg, die zum Zeitpunkt der Winterpause noch arge Widersacher im Abstiegskampf waren. St. Pauli machte in diesen Fällen von seinem Vetorecht Gebrauch, damit kein direkter Konkurrent durch den eigenen Spieler gestärkt wird. Bis in die erste Februarwoche hinein stand noch ein Wechsel nach Österreich im Raum, zerschlug sich aber ebenso.

Matanovic droht schlimmstenfalls eine OP

Aus der vermeintlichen Sackgasse arbeitete sich Matanovic seitdem heraus, gehörte ab dem zweiten Rückrundenspiel wieder zum Kader, wurde beim jüngsten Auswärtssieg in Magdeburg (2:1) auch erstmals wieder eingewechselt. "Igor", befand Trainer Fabian Hürzeler, "ist auf dem aufsteigenden Ast, er ist sehr fleißig."

Der gesundheitliche Rückschlag trifft den gebürtigen Hamburger deshalb doppelt. Am Tag nach Magdeburg sollte er in St. Paulis Reserve in der Regionalliga Nord Spielpraxis sammeln, verletzte sich beim 1:0 gegen Delmenhorst aber schon nach 33 Minuten an der Schulter. Nach einem MRT veröffentlichte der FC St. Pauli, dass weitere Untersuchungen anstehen, "die auch Aufschluss über die weiteren Behandlungsmöglichkeiten geben werden." Das heißt: Dem kroatischen U-21-Nationalstürmer droht schlimmstenfalls eine Operation - und selbst, wenn diese nicht nötig werden sollte, eine wochenlange Pause in einer an Tiefpunkten reichen Abschiedssaison am Millerntor.

Sebastian Wolff

Kleindienst in illustrem Kreis: Die Zweitliga-Viererpacker seit 2000