Bundesliga

FC Bayern | Der Druck steigt für selbstkritischen Nagelsmann

"Es liegt nicht nur an den Spielern, sondern auch an mir"

Der Druck steigt für selbstkritischen Nagelsmann

Er muss nun liefern: Julian Nagelsmann.

Er muss nun liefern: Julian Nagelsmann.

Von Bayerns USA-Reise aus Washington D.C. berichtet Georg Holzner

Die Woche in den USA verläuft bislang gut für den FC Bayern. Einzig die heißen Temperaturen machen den Spielern bei den Einheiten ein wenig zu schaffen. Ansonsten ist das Trainerteam mit den Einheiten bislang zufrieden. Auch das Testspiel gegen United D.C. gewannen die Münchner - 6:2. Und doch weiß Chef-Coach Julian Nagelsmann schon jetzt: Der Druck steigt. Das hat mehrere Gründe.

Oliver Kahn, der Vorstandsboss, hat es im kicker vor zwei Wochen schon ausgesprochen: "Wir sind beim FC Bayern zum Erfolg verdammt. Das weiß auch Julian Nagelsmann." Der Trainer selbst bestätigte dies, indem er sagt: "Wenn man viel Geld für neue Spieler ausgibt, wird der Druck natürlich größer. Als Bayern-Trainer hat man immer Druck, klar, aber ich denke, ich kann damit umgehen. Und hoffe, wir sind stabiler als in der vergangenen Saison."

Es liegt nicht nur an den Spielern, sondern auch an mir.

Julian Nagelsmann

Gerade im Jahr 2022 blieb der FC Bayern weit unter den klubinternen Anforderungen. Das Aus in der Champions League gegen Villarreal (0:1, 1:1) war eine Blamage auf europäischer Ebene. Etwas, das im Selbstverständnis der Münchner eigentlich nicht vorkommt. Eigentlich. Aber es passierte doch. Auch deshalb reagieren die Bayern in diesem Sommer verstärkt auf dem Transfermarkt, weil sie wissen, dass sich etwas ändern muss.

"Es sollte besser werden als vergangene Saison", sagt Nagelsmann: "Die ersten Saisonhälfte war gut, damit war ich zufrieden. In der Rückrunde waren vor allem die letzten sieben, acht Spiele nicht gut. Das müssen wir verbessern. Aber das liegt nicht nur an den Spielern, sondern auch an mir. Ich muss mich auch mehr auf unsere Leistungen fokussieren und weniger auf den Gegner einstellen."

Führungsspieler sollen mehr in Entscheidungsprozess eingebunden werden

Es ehrt den 34-Jährigen, dass er sich selbst hinterfragt und seine Methoden womöglich den Umständen beim deutschen Rekordmeister anpasst. Ob Training, interne wie externe Kommunikation, taktische Herangehensweise. Auch Führungsspieler, so erfuhr der kicker, sollen mehr mitgenommen werden in den Entscheidungsprozess - wie es beispielsweise schon bei der Kaderplanung für diese Transferperiode der Fall war.

Darüber hinaus, und das ist die größte Herausforderung, darf sich der Coach in dieser Saison nicht mehr allzu viele sportliche Ausrutscher erlauben. Der Kader wurde auch nach seinen Wünschen zusammengestellt - mit Lewandowski ist zudem ein Kritiker gegangen. Jetzt braucht es Antworten.

Bayern-Tagebuch, Teil 2 - Nagelsmanns Taktik im Spiel 1 nach Lewandowski

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