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Union Berlin will die Europacup-Niederlage schnell abhaken

Diogo Leite vor Kader-Rückkehr gegen Köln

Der 1. FC Union will die Europacup-Niederlage schnell abhaken

Fordert gegen Köln Geschlossenheit und Konsequenz von seiner Mannschaft: Unions Trainer Urs Fischer.

Fordert gegen Köln Geschlossenheit und Konsequenz von seiner Mannschaft: Unions Trainer Urs Fischer. IMAGO/Matthias Ko"ch

Die Spieler des 1. FC Union Berlin wurden am Donnerstagabend von ihrem Anhang trotz der 0:1-Niederlage gegen Royale Union Saint-Gilloise in der Europa League gefeiert. Minutenlang standen die Fußballer nach Abpfiff dabei beinahe regungslos vor der Waldseite im Stadion An der Alten Försterei.

Die Szenerie erinnerte ein wenig an das erste Bundesliga-Heimspiel der Vereinshistorie vor drei Jahren gegen RB Leipzig (0:4). Seinerzeit konnten sich die Aktiven trotz eines Rückschlages ebenfalls der Unterstützung ihrer Zuschauer sicher sein.

Die Eisernen sind gegen clevere Belgier zu passiv

Auch beim Debüt in der Europa League und beim historisch ersten Europacup-Heimspiel in Köpenick taten die Punktverluste weh. Sicher hatte so mancher Fan und Beobachter nach zwölf Meisterschaftsspielen ohne Niederlage in Folge und dem jüngsten 1:1 gegen den deutschen Rekordmeister Bayern München mehr erwartet. Aber der belgische Vizemeister war an diesem Abend einfach cleverer. "Wir müssen darüber sprechen, wieso wir eine so passive erste Halbzeit gezeigt haben", sagte Trainer Urs Fischer.

Union ist es gewohnt, für die Gegner ekelig zu sein und immer wieder ins Gegenpressing zu gehen. Aber die Unioner aus Belgien konnten da mit einer ähnlichen Spielweise locker mithalten. So etwas hatten die Berliner in dieser Saison auch schon im Punktekampf beim 1. FSV Mainz 05 erlebt. Da reichte es aber immerhin zu einem torlosen Remis.

Es fehlten die Lösungen gegen einen sehr kompakten und tiefstehenden Gegner.

Urs Fischer über die Niederlage gegen Union Saint-Gilloise

Spätestens nach dem Rückstand zum 0:1 musste Union das Spiel machen. Das funktionierte nicht so richtig, auch weil sich lange Bälle auf Kevin Behrens nicht als probates Mittel erwiesen. "Es fehlten die Lösungen gegen einen sehr kompakten und tiefstehenden Gegner - und über 90 Minuten die letzte Konsequenz und Entschlossenheit", monierte Fischer.

Ins Bild passte, dass der nach seiner Einwechslung Schwung bringende Angreifer Sven Michel kurz vor Ultimo wegen eines groben Fouls oberhalb des Knöchels vom Platz flog. Auch Michel selbst sprach von einer berechtigten Hinausstellung.

Am Sonntag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) in Köln soll in der Bundesliga wieder gepunktet werden. Fischer dürfte sicher wieder leicht rotieren lassen. Denkbar ist, dass Verteidiger Julian Ryerson und Mittelfeldmann Morten Thorsby von Beginn an auflaufen werden. Ryerson war gegen Saint-Gilloise in der 69. Minute für Kapitän Christopher Trimmel eingewechselt worden und Thorsby ganz draußen geblieben.

Hoffnungen auf ein baldiges Comeback gibt es bei Innenverteidiger Diogo Leite (Brustkorbprellung) und Angreifer Jordan Siebatcheu (muskuläre Probleme). "Diego Leite hat Teile des Mannschaftstrainings mitgemacht. Das sieht gut aus. Bei Jordan geht es in die richtige Richtung. Schauen wir, ob es bis Sonntag reicht", so Fischer. Speziell bei Leite dürfte es eine Rückkehr in den Kader geben.

mk

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