Eishockey

DEB und DEL einigen sich

Kooperationsvertrag bis 2018: Kein Auf- und Abstieg

DEB und DEL einigen sich

Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft ist der Kernpunkt des neuen Kooperationsvertrages zwischen DEB und DEL.

Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft ist der Kernpunkt des neuen Kooperationsvertrages zwischen DEB und DEL. imago

Das Nerven- und Geduldsspiel ist zu Ende. DEB und DEL einigten sich nach zähen und monatelangen Verhandlungen nun doch auf einen Kooperationsvertrag. Beide Seiten ließen bis zuletzt die Muskeln spielen und rasselten mit den Säbeln. "Es liegen harte Monate hinter uns", sagte DEB-Präsident Uwe Harnos. Letztlich gilt die DEL als große Gewinner, denn die vom DEB geforderte Verzahnung mit der ESBG (Zweite Liga) blieb aus. So wird es auch in den nächsten sieben Jahren keinen Auf- und Abstieg geben. Auch eine Relegation wird nicht ausgetragen.

Die ESBG selbst hatte die Verhandlungen mit der DEL abgebrochen. Laut der Eishockeyspielbetriebs Gesellschaft wären sowohl der frühe Zeitpunkt der Relegationsspiele (4. März) als auch die frühe Lizenz-Vorprüfung (31. Dezember) nicht zu erfüllen gewesen. "Aus unserer Sicht hat die ESBG mit ihrer Entscheidung eine große Chance vertan", sagte DEL-Aufsichtsratsvorsitzender Jürgen Arnold und auch Harnos schiebt der ESBG den Schwarzen Peter zu: "Der DEB hat hart verhandelt, um die Interessen der zweiten Bundesliga zu wahren. Leider hat sich die ESBG anders entschieden."

Folglich bleiben die DEL-Klubs weiter unter sich. Das deutsche Eishockey verpasste damit die Möglichkeit, ihre Sportart attraktiver für die breite Öffentlichkeit zu gestalten. Das System der geschlossenen Liga mag zwar in Nordamerika beliebt sein, hierzulande bevorzugen die Fans aber eher einen Wettkampf um den Klassenerhalt. Sollten künftig Plätze in der DEL frei werden (Insolvenzen, Lizenzentzüge), will die Liga Startplätze in einem Wildcard-Verfahren vergeben. Jeder Verein kann sich bewerben, muss aber die hohen Standards erfüllen.

Kernpunkt Nationalmannschaft

Wichtigster Bestandteil des neuen Vertrages ist die Kompetenzenverteilung bei der Nationalmannschaft. DEB und DEL sollen künftig gemeinsam für das Zugpferd des deutschen Eishockeys verantwortlich sein. Das gilt auch für die Vermarktung. Je zwei Vertreter des DEB und der DEL sitzen in dem Gremium. Bundestrainer Jakob Kölliker soll beratend tätig werden.

Offen ist auch noch der Posten des Sportdirektors. Dieser soll aus den Reihen der DEL gestellt werden. "Das wird das nächste Ziel der Zusammenarbeit zwischen Verband und Liga sein. Wir gründen dafür das Kompetenzzentrum Sport", sagte DEL-Geschäftsführer Gernot Tripcke dem Sport-Informations-Dienst (SID). Bundestrainer und Sportdirektor sollen dann gemeinsam die sportliche Leitung der A-Nationalmannschaft übernehmen.