Bundesliga

Coulibaly meldet sich zurück: "Eine richtig gute Einwechslung"

Gegen Dortmund sorgt Stuttgarts Flügelmann für frischen Wind und neuen Mut

Coulibaly meldet sich zurück: "Eine richtig gute Einwechslung"

Leitete die Aufholjagd ein: Tanguy Coulibaly.

Leitete die Aufholjagd ein: Tanguy Coulibaly. IMAGO/Michael Weber

Seit 2019 ist Coulibaly mittlerweile beim VfB Stuttgart. Aus der Jugendakademie von Paris St. Germain nach Deutschland gekommen, waren die Erwartungen groß. Zu groß für den anfangs schmächtigen Flügelmann, der sich mittlerweile zu einem Muskelpaket entwickelt hat. In der Mucki-Bude konnte Coulibaly schnell die gewünschten Fortschritte erzielen. Auf dem Rasen blieb dem heute 22-Jährigen bei allem Talent dagegen der Durchbruch bis heute verwehrt. Zu wechselhaft die Leistungen, zu unkonzentriert die Sicht auf den Beruf.

So pendelte der Mann mit den wilden Frisuren und der nicht weniger wilden Spielweise vorwiegend zwischen Bank und Tribüne. Zuletzt unter Bruno Labbadia saß er sogar mehr auf den Plätzen unterm Stadiondach statt auf denen am Spielfeldrand und stand kaum mehr auf dem Rasen. Beim irrwitzigen 3:3 gegen Dortmund durfte sich der Franzose mal wieder zeigen. Und tat dies auf ausgesprochen positive Art und Weise.

Coulibalys Mutmacher bringt den VfB zurück ins Spiel

Spielfreudig und engagiert wie schon lange nicht mehr, wirbelte Coulibaly über die linke Seite und durch die Abwehr des Gegners. In der 78. Minute tanzte er in bester Cristiano-Ronaldo-Manier zwei Borussen aus, zog in die Mitte und traf, unterstützt vom abfälschenden Emre Can, den Ball zum 1:2-Anschlusstreffer für den VfB ins BVB-Tor. "Sein Treffer war natürlich am Ende der letzte Mutmacher, dass hier noch etwas geht", sagt Sebastian Hoeneß. "Deswegen bin ich super happy für ihn, aber auch für alle anderen."

Womit der neue Cheftrainer neben den bereits auf dem Feld befindlichen Profis auch die ebenfalls eingewechselten Silas und Tiago Tomas meint. Coulibaly sei "eine richtig gute Einwechslung" gewesen“, so Hoeneß. "Er hat uns den Impuls gebracht, den wir uns erhofft hatten. Und nicht nur er. Allgemein haben wir gute Impulse von der Bank bekommen." Diese, so der 40-Jährige, gehörten "auch zum Spiel. Das ist super und spricht für Tanguy, aber es gehört zu meinen Erwartungen." Entsprechend habe der 22-Jährige Franzose einfach mal seinen Job erledigt. Auf sehr zufriedenstellende Art und Weise, die ihm allerdings nicht automatisch einen Startplatz in naher Zukunft in Aussicht stellt. "Auch jetzt geht es darum, wieder eine gute Trainingswoche abzuliefern, das zu bestätigen und mir Argumente zu liefern, warum ich ihm mehr Spielzeit geben soll." Eine Ausgangsposition, nicht anders, als unter des aktuellen Trainers Vorgängern.

Verlängerung scheint derzeit unwahrscheinlich

Viel Zeit bleibt Coulibaly jedenfalls nicht. Im kommenden Sommer läuft der Vertrag des Franzosen aus, dessen Wurzeln in der Elfenbeinküste liegen. Eine Verlängerung erscheint zum jetzigen Zeitpunkt und nach den bisherigen Leistungen, die bisher mehr einer sekündlich flackernden Leselampe als einem Leuchtfeuer ähnelten, sehr unwahrscheinlich.

George Moissidis

Bilder zur Partie VfB Stuttgart gegen Borussia Dortmund